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Wirtschaft: Übernahme von Premiere perfekt

Investorengruppe Permira will 220 Millionen Euro zuschießen

München (nad). Der defizitäre AboSender Premiere hat einen neuen Besitzer. Die Frankfurter Investorengruppe Permira übernehme gut 65 Prozent des Senders, teilte das Münchener Unternehmen am Donnerstag mit. Die Gläubigerbanken Hypo-Vereinsbank und Bayerische Landesbank halten künftig je zehn Prozent, die österreichische Bawag 3,5 Prozent. Das Premiere-Management übernimmt 11,4 Prozent der Anteile; Senderchef Georg Kofler hält dabei gut zehn Prozent. „Premiere soll ein fantasievolles, innovatives und profitables Medienhaus werden“, sagte Kofler.

Die Finanzinvestoren wollen dem Sender, der einer der Auslöser für den Zusammenbruch des Kirch-Imperiums war, bis zu 220 Millionen Euro frisches Kapital zuschießen. Die Altkredite der Banken in Höhe von 767 Millionen Euro sollen in eine Wandelschuldverschreibung umgewandelt werden. „Mit diesen Mitteln ist Premiere bis zum Erreichen der operativen Gewinnschwelle solide finanziert“, sagte Kofler. Er will den Abo-Sender mit einem radikalen Sanierungskurs bis Anfang 2004 in die Gewinnzone bringen. Im dritten Quartal 2002 hatte Kofler den operativen Verlust bereits von 222 auf 16 Millionen Euro gedrückt. Die Zahl der Abonnenten soll noch in diesem Jahr von knapp 2,6 auf 2,9 Millionen steigen.

Für die Investmentgesellschaft Permira, die früher unter dem Namen Schroder Ventures firmierte, ist der Einstieg bei Premiere das erste große Geschäft in der Medienbranche. Permira managt Fonds im Gesamtwert von rund sechs Milliarden Euro.

Bieterkampf um Kirch-Media

Der Verkauf des Kernstücks der insolventen Kirch-Media mit dem Fernsehkonzern Pro Sieben Sat 1 und dem Filmrechtehandel zieht sich dagegen in die Länge. Mit dem neuen, verbesserten Angebot des US-Milliardärs Haim Saban vom Wochenbeginn geht der Bieterkampf in eine neue Runde. Wie am Donnerstag aus Kirch-nahen Kreisen zu hören war, liegt das Angebot leicht über dem des bisherigen Favoriten, des Hamburger Bauer-Verlags. Die Gläubigerbanken wollten am Donnerstag über Sabans Offerte beraten. Zuletzt waren Beobachter davon ausgegangen, dass der Verkauf von Kirch-Media bis Ende Februar erfolgen könnte.

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