zum Hauptinhalt
Für Tengelmann lohnt sich das Geschäft mit den Supermärkten nach eigenen Angaben nicht mehr. In Berlin ist das Unternehmen mit Kaiser's-Märkten stark vertreten.

© dpa

Übernahme von Tengelmann: Edeka feilt an Lösung für Kaiser’s

Alle Filialen von Kaiser's-Tengelmann wird Edeka nicht übernehmen dürfen. So viel ist klar - viel mehr aber auch nicht. Eine Entscheidung des Kartellamts steht unmittelbar bevor.

Von Maris Hubschmid

Im Streit um die geplante Übernahme der Kaiser’s-Tengelmann-Märkte durch Edeka scheint es hinter den Kulissen weiter Bewegung zu geben. Um eine Ablehnung des Bundeskartellamts in letzter Minute zu verhindern, feilt der Marktführer offenbar weiter an einem Angebot. „Wir suchen derzeit mit großem Engagement eine Lösung mit dem Bundeskartellamt“, teilte ein Sprecher des Unternehmens dem Tagesspiegel am Montag mit. Zuvor hatte das Magazin „Focus“ berichtet, dass die Wettbewerbsbehörde das modifizierte Angebot des Branchenführers abgelehnt habe.

Zu Beginn der Verhandlungen hatte Edeka noch sämtliche 451 Filialen der Supermarktkette übernehmen wollen, was das Amt mit der Begründung verwehrt hatte, die Vormachtstellung von Edeka und Rewe werde sonst in einigen Städten zu groß. Späteren Berichten zufolge bot Edeka daraufhin an, auf ein Viertel des Filialnetzes zu verzichten.

Entscheidung steht unmittelbar bevor

Offiziell hat das Kartellamt noch nicht bestätigt, auch diesen Vorschlag abgelehnt zu haben. Bis spätestens Dienstag, dem 7. April will es eine Entscheidung getroffen haben. Außer Edeka hat sich bislang nur Konkurrent Rewe ins Gespräch gebracht, der ähnlich schwierige Ausgangsbedingungen hat. Interesse an einzelnen Läden soll es ferner bei Kaufland und der Schweizer Migros geben.

Das Unternehmen Tengelmann hat mit seinen Supermärkten seit Längerem zu kämpfen. Die Gruppe mit Sitz in Mühlheim an der Ruhr will sich deshalb aus dem Lebensmittelhandel zurückziehen und auf andere Geschäftsfelder konzentrieren. 2009 hatte Edeka bereits den Großteil der Plus-Filialen übernommen, die vorher zu Tengelmann gehörten, und in Läden seines Discounters Netto umgewandelt.

Zur Startseite