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Übernahmeangebot: HRE-Aktionäre greifen erst zögerlich zu

Die Aktionäre der Hypo Real Estate nehmen das Übernahmeangebot des Bundes nur verhalten an. Die Regierung will den Immobilienfinanzierer verstaatlichen.

Lediglich 1,28 Prozent hat der Bund bisher vom schwer angeschlagenen Unternehmen erhalten, wie der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) mitteilte. Insgesamt besitzt der Staat damit knapp zehn Prozent der Hypo Real Estate (HRE). Die übrigen Anteile hatte sich die Regierung Ende März über eine Kapitalerhöhung gesichert. Seit einer Woche läuft das Übernahmeangebot zum Preis von 1,39 Euro pro Anteilsschein.

Bis zum 4. Mai haben die restlichen Aktionäre der HRE Zeit, ihre Papiere an den Bund abzutreten. In der Regel werden solche Übernahmeangebote von Aktionären erst gegen Ende der Frist angenommen. Fraglich ist vor allem, ob Großaktionär J.C. Flowers seinen Anteil von knapp 22 Prozent freiwillig abgibt.

Tausend Arbeitsplätze werden gestrichen

Ziel der Übernahme ist eine Vollverstaatlichung der HRE, um Missbrauch von Staatshilfen zu vermeiden. Sollten die Aktionäre nicht auf die Offerte eingehen, will der Bund notfalls ein Enteignungsverfahren einleiten. Dann würde der Staat jedoch einen geringeren Preis für die Aktien zahlen.

Die HRE stand im vergangenen Jahr wegen der Schwierigkeiten ihrer Tochter Depfa Bank kurz vor dem Kollaps und wird seitdem mit Geld und Garantien von insgesamt 102 Milliarden Euro vor der Insolvenz geschützt. Nach der Komplettübernahme der Bank soll diese radikal verkleinert werden. Der Abbau von 1000 Stellen ist bereits beschlossene Sache, zahlreiche Auslandsstandorte werden geschlossen. (sh/dpa/Reuters)

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