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Übernahmekandidaten: Deutsche Autozulieferer unterschätzen Asien

Die gute Nachricht für die Autoindustrie ist, dass sie weltweit vor einem großen Wachstumsschub steht. Die schlechte: Viele mittelständische Zulieferer werden der Dynamik nicht gewachsen sein und ihre Selbstständigkeit verlieren.

Berlin - „In den nächsten 15 Jahren könnte dies bei bis zu 20 Prozent der mittelständischen Zulieferer der Fall sein“, so jedenfalls lautet das Fazit einer Studie von Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg- Essen.

Nach seinen Berechnungen werden im laufenden Jahr weltweit 57 Millionen Autos verkauft. Bis 2025 soll der globale Pkw-Markt auf 91 Millionen Verkäufe wachsen. Dabei liegen die Märkte mit dem größten Wachstum in Asien. Bis 2025 werden die Verkäufe in China und Indien zusammen etwa 40 Prozent des gesamten Weltmarktes entsprechen. Ein Grund ist die noch geringe Fahrzeugdichte in Asien. So haben heute von 1000 Chinesen nur 24 ein Auto. In Deutschland kommen 523 Pkw auf 1000 Einwohner.

Wer als Autozulieferer in dem Wachstumsprozess mithalten will, muss in Asien expandieren und vor Ort mit Produktionsstätten arbeiten, sagt Peter Faulhaber, Chef der Beratungsfirma Struktur Management Partner in Köln, die die Studie mit erstellt hat. „China mit Exporten aus Deutschland zu bedienen ist illusionär“, meint Faulhaber. Aus der Befragung von 180 Zulieferern, Auto- und Bankmanagern habe sich ergeben, dass gerade mittelständische Zulieferer diese Dynamik stark unterschätzen und einen zu geringen Umsatzanteil für Asien einplanen. Wer jedoch das Wachstum in Asien verpasse, könne mit dem Wachstum der Branche nicht mithalten und verliere Marktanteile. Ein fünfprozentiges Umsatzwachstum jährlich sei nötig, um keine Anteile zu verlieren. Wer das nicht schaffe, verschlechtere seine Kostenposition und laufe Gefahr, zum Übernahmekandidaten zu werden. Um das zu verhindern, sei es nötig, eine passende Asien-Strategie zu entwickeln, meinen die Experten. vis

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