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 Ein Airbus der Fluggesellschaft Alitalia fliegt am im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt am Main scheinbar über einen Airbus A380 der Lufthansa hinweg. Die Regierung in Rom hat diese Wocheandere Airlines ermuntert, für die verschuldete Fluggesellschaft zu bieten.

© Marc Tirl/dpa

Übernahmepoker bei Airlines: Lufthansa verschmäht Aliatalia und Air Berlin

Der Lufthansa-Konzern ist gut ins Geschäftsjahr gestartet - auch mit umlackierten Jets der Air Berlin. An eine Komplett-Übernahme der verschuldeten Konkurrenz denkt man (angeblich) nicht.

Auch Alitalia sei kein Thema, sagte Finanzvorstand Ulrik Svensson am Donnerstag bei der Vorlage des Quartalsberichtes. „Wir sind nicht da, um Alitalia zu kaufen“. Mit Blick auf Air Berlin gibt es nach Ansicht des Lufthansa-Managers für einen Kauf nach wie vor drei hohe Hürden: Das Kartellamt, die hohen Schulden des Wettbewerbers und die Kostenfrage. Unabhängig davon zeigte sich Svensson aber sehr zufrieden mit der Miete von 38 Jets von Air Berlin mit der jeweiligen Besatzung. „Das läuft sehr gut. Die Übergabe war reibungslos“.

Erstmals wieder Gewinn in einem ersten Quartal

Seit Anfang Februar fliegen die ersten umlackierten Air Berlin-Maschinen für die Lufthansa-Töchter Eurowings und Austrian. Inwieweit dies bereits zum Ergebnis der Lufthansa im ersten Quartal beigetragen hat, ließ Svensson offen. Mit 25 Millionen Euro verbuchte die Lufthansa erstmals seit 2008 im ersten Vierteljahr wieder einen Betriebsgewinn.

Traditionell ist das erste Quartal der Fluggesellschaften wegen der geringeren Reisetätigkeit eher schwach. Deshalb hatten Analysten bei auch bei Lufthansa mit einem Verlust von fast 27 Millionen Euro gerechnet. Zwar konnte die Lufthansa zusammen mit Swiss und Austrian den Umsatz um 224 Millionen auf rund 4,9 Millionen Euro steigern und bei den Passagieren um 13 Prozent auf 25 Millionen zulegen. Das Betriebsergebnis war aber mit 40 Millionen Euro negativ. Auch die Billig-Tochter Eurowings und Brussels Airlines flogen einen Betriebsverlust von 132 Millionen Euro ein. Weil aber die Frachtsparte und Lufthansa Technik überraschend hohe Gewinne verbuchen konnten, blieb dem Konzern bei einem um elf Prozent höheren Umsatz von 7,7 Milliarden Euro der Betriebsgewinn von 25 Millionen Euro.

Prognose: Das Jahr wird fast so gut wie 2016

Berufspilot Carsten Spohr leitet seit drei Jahren (seit 1. Mai 2014) den Lufthansa-Konzern. Und das zunehmend erfolgreich.
Berufspilot Carsten Spohr leitet seit drei Jahren (seit 1. Mai 2014) den Lufthansa-Konzern. Und das zunehmend erfolgreich.

© REUTERS/Michaela Rehle

Trotz gestiegener Ticketpreise und des Tarifabschlusses mit der Pilotenvereinigung Cockpit, der Streiks von dieser Seite für die nächsten Jahre faktisch ausschließt, und trotz einer guten Buchungslage bleibt Svensson für das gesamte Jahr vorsichtig. Das politische Umfeld sei schwierig. Man habe auch noch keine ausreichende Sicht auf die Buchungen für das wichtige dritte Quartal. Zudem rechnet der Finanzchef in diesem Jahr mit um eine halbe Milliarde höheren Treibstoffkosten als 2016. Sie hatten bei 4,9 Milliarden Euro gelegen.

Unter dem Strich erwartet er weiter einen Betriebsgewinn „leicht“ unter Vorjahr. Da hatte die Lufthansa einen Rekord von knapp 1,8 Milliarden Euro verbucht. Nach der vollständigen Übernahme von Brussels Airlines ist die Zahl der Beschäftigten um rund 6700 auf weltweit gut 128.500 gestiegen.

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