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Wirtschaft: Überraschende Trendwende bei der Veag

BERLIN (HB).Der seit 1994 mit steigenden Verlusten kämpfende ostdeutsche Stromversorger Veag hat beim Ertrag überraschend die Trendwende erreicht.

BERLIN (HB).Der seit 1994 mit steigenden Verlusten kämpfende ostdeutsche Stromversorger Veag hat beim Ertrag überraschend die Trendwende erreicht.1998 wird voraussichtlich mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen, teilte die Vereinigte Energiewerke AG (Veag), Berlin, am Donnerstag in Berlin mit.Noch im Oktober hatte das Unternehmen mit rund 7100 Beschäftigten seine bisherigen Prognosen bestätigt.Danach hatte der mehrheitlich den Stromkonzernen RWE, PreussenElektra und Bayernwerk gehörende überregionale Versorger 1998 bei weiterem Umsatzrückgang (1997: 5,2 Mrd.DM) einen Verlust von 240 Mill.DM erwartet.

Als Grund für die Kehrtwende nannte die Veag die "Anstrengungen des Unternehmens zur Markterhaltung und Absatzsicherung".Mit Blick auf die rasante Liberalisierung seien die geplanten Aufwendungen des laufenden Jahres und der kommenden Jahre durchforstet und Einsparungen erzielt worden.Beim Stromabsatz erreichte die Veag im 3.Quartal einen deutlichen Zuwachs.

Mit einem Plus von 5,7 Prozent sei der höchste Wert in einem dritten Quartal seit 1991 erreicht worden.Hier würden Erfolge beim Stromhandel zu Buche schlagen.Die Lieferungen im Verbund/Stromhandel seien im 3.Quartal um fast 50 Prozent erhöht worden.Der Absatz an ostdeutsche Regionalversorger sei aber nahezu gleich geblieben.In den ersten neun Monaten des Jahres nahm der Stromabsatz leicht um 1,1 Prozent ab.

Offen sei, ob der seit Jahren anhaltende Rückgang beim Stromabsatz nun bereits 1998 gestoppt werden können.Zwar werde auch ein gutes viertes Quartal angesichts des kalten, also stromintensiven Wetters erwartet, sagte ein Sprecher.Wie sich aber die beiden letzten Quartale auf das Gesamtjahr auswirkten, sei bisher noch offen.

Noch nicht gesagt werden könne zudem, ob die Veag bereits im kommenden Jahr wieder "schwarze Zahlen" schreiben und dann erstmals eine Dividende an die Gesellschafter ausschütten werde.Nach bisherigen Erwartungen hatte sich das Unternehmen bis zur Jahrtausendwende auf Absatz- und Ertragseinbußen eingestellt.Erst im Jahr 2000 sollten erstmals wieder Gewinne erzielt werden.

Finanzvorstand Gottfried bekräftigte, daß die Veag zukünftig auf Sonderabschreibungen verzichten werde.Die sich daraus ergebenden Spielräume wird die Veag Spelsberg-Korspeter zufolge für die zusätzliche Reduktion der Strompreise nutzen.Noch vor kurzem hatte das Unternehmen angekündigt, daß für Preissenkungen für die ostdeutsche Industrie bilanzielle Reserven angezapft werden sollen.Den Angaben zufolge hätten so 250 Mill.DM mobilisiert werden sollen.

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