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Umfrage: Biotech-Branche fasst Zuversicht

Die deutsche Biotechnologie-Branche blickt deutlich optimistischer in die Zukunft als vor einem Jahr. Fast die Hälfte, 47 Prozent, der Firmen gehen davon aus, dass sie am Ende 2010 besser dastehen werden als heute.

Berlin - Vor einem Jahr dachten das nur 33 Prozent. Das ergab eine im Dezember durchgeführte Umfrage des Branchenverbandes Bio Deutschland unter 216 der rund 600 Biotech-Unternehmen hierzulande, deren Ergebnisse am Donnerstag in Berlin vorgestellt worden sind.

2009 war ein hartes Jahr für die Branche. Die fast ausnahmslos kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Produkte für die Medizin-, Chemie- und Agrarindustrie entwickeln, konnten 2009 lediglich rund 300 Millionen Euro frisches Kapital für ihre Forschungsprojekte auftreiben. Der Verband beziffert den Bedarf aber auf rund 500 Millionen jährlich. Risikokapitalgeber zogen sich zurück – 2009 waren europaweit nur noch zehn Prozent der Venture-Capital-Geber des Jahres 2000 aktiv. Auch an den Kapitalmärkten gab es zuletzt nichts zu holen: Wie im Vorjahr riskierte auch 2009 kein deutsches Biotech-Unternehmen einen Börsengang.

„Viele Unternehmen haben in der Krise überwintert, jetzt scheint die Zeit aber wieder günstig, aktiv zu werden“, sagte Bio-Deutschland-Chef Peter Heinrich. Er forderte die Unternehmen auf, ihre Projekte selbstbewusster und aggressiver zu präsentieren – auch in den USA, wo das Geschäft seit dem Spätsommer 2009 wieder anziehe. Allein im vierten Quartal hätten Biotech-Unternehmen dort knapp 18 Milliarden Dollar (12,3 Milliarden Euro) einsammeln können.

In der Region Berlin-Brandenburg, die neben Bayern als Zentrum der heimischen Branche gilt, lief das Geschäft zuletzt durchwachsen: Einen Rückschlag gab es bei der Übernahme der Jerini AG durch den  britischen Pharmakonzern Shire: Rund 100 Berliner Mitarbeiter verloren ihre Jobs. Gut läuft dagegen offenbar die Übernahme der Brahms AG aus Hennigsdorf nördlich von Berlin durch den US-Laborzulieferer Thermo Fisher. Hier sollen die Zahl der 400 Mitarbeiter in den kommenden Jahren deutlich aufgestockt werden.Kevin P. Hoffmann

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