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Wirtschaft: UMTS-Auktion: Mobilcom droht der Ausschluss

Dem Konsortium Mobilcom/France Télécom droht der Ausschluss von der Versteigerung der deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen. Grund ist eine mögliche unzulässige Absprahe mit dem konkurrierenden Bieter debitel.

Dem Konsortium Mobilcom/France Télécom droht der Ausschluss von der Versteigerung der deutschen UMTS-Mobilfunklizenzen. Grund ist eine mögliche unzulässige Absprahe mit dem konkurrierenden Bieter debitel. Nach einer ersten Untersuchung schätzte die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation die in einem Interview gefallenen Äußerungen von Mobilcom-Chef Gerhard Schmid am Dienstag zunächst als "eher unproblematisch" ein. Mobilcom selbst dementierte, debitel eine Kooperation angeboten zu haben. Unterdessen kam die Versteigerung in Mainz auch am zweiten Tag nur langsam voran. Am Nachmittag hatten die Gebote eine Gesamthöhe von 3,095 Milliarden Mark erreicht. Nach 17 Runden lagen noch alle sieben Bewerber im Bieterwettbewerb, wie die Regulierungsbehörde mitteilte. Um eine Lizenz zu erhalten, muss ein Unternehmen für mindestens zwei Frequenzblöcke das Höchstangebot vorlegen.

Schmid bot in einem Interview der französischen Zeitung "La Tribune" vom Dienstag an, debitel-Kunden die UMTS-Dienste seines Hauses zur Verfügung stellen, sollte debitel bei der Auktion leer ausgehen. Mobilcom dementierte anschließend, der Swisscom-Tochter damit eine Kooperation angeboten zu haben. Das Regelwerk der seit Montag laufenden Auktion sieht drakonische Strafen bei Absprachen zwischen konkurrierenden Bietern vor. Schmid sagte "La Tribune", er freue sich darauf, wenn debitel nach der Versteigerung "für uns aktiv wird", sollte das Unternehmen keine eigene Lizenz erhalten.

Debitel-Chef Peter Wagner hatte zu Beginn der Versteigerung gesagt, eine UMTS-Konzession sei für die Swisscom-Tochter nicht "lebensnotwendig". Debitel, die über kein eigenes Netz in Deutschland verfügt, galt schon im Vorfeld der Auktion als Außenseiter mit wenig Chancen auf eine Lizenz. Mobilcom erklärte zu dem Schmid-Interview, das Unternehmen plane "derzeit keine Zusammenarbeit mit der debitel AG bei UMTS". Die Swisscom-Tochter hatte vor einigen Monaten ein Joint-venture mit MobilCom nach dem Einstieg von France Télécom bei dem Büdelsdorfer Unternehmen verlassen. Der französische Staatskonzern hatte sich Ende März für 3,7 Milliarden Euro mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt und ein gemeinsames Gebot bei der UMTS-Auktion angekündigt.

Unterdessen erhöhten die sieben Bieter ihre Gebote für die vier bis sechs UMTS-Lizenzen zunächst nur geringfügig. MobilCom blieb mit gut einer Milliarde Mark für zwei Frequenzblöcke weiter das Unternehmen mit dem höchsten Einzelgebot. Angesichts des vorsichtigen Bieterverhaltens gingen Beobachter davon aus, dass die Auktion noch geraume Zeit weiterlaufen werde.

Mehr zum Thema unter www.umts.regtp.de ww

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