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Wirtschaft: UMTS-Handys ab Mitte 2003

Nokia erwartet wachsenden Markt

Berlin (vis). Nokia, der weltgrößte Handyhersteller, erwartet, dass die Zahl der Mobilfunkkunden allein in Europa in diesem Jahr noch einmal um 150 Millionen steigen wird. Dabei geht NokiaChef Jorma Ollila von gegenwärtig bereits mehr als 400 Millionen Mobilfunkkunden aus. Nokia erwarte, dass der Handymarkt in diesem Jahr weltweit um zehn Prozent wachse, sagte Ollila bei einer Veranstaltung der Deutschen Telekom in Berlin. 2002 verkauften alle Hersteller zusammen 405 Millionen Geräte weltweit. Für das dritte Quartal kündigte Ollila eine „ausreichende Anzahl“ von Endgeräten für die neue Mobilfunktechnik UMTS an. Die Deutsche Telekom hatte zuvor angekündigt, im dritten Quartal 2003 in Deutschland mit UMTS an den Start gehen zu wollen.

Ob UMTS ein Erfolg wird, hängt allerdings davon ab, ob Kunden bereit sind, für mobile Datenangebote auch Geld auszugeben. Analyst Lars Godell vom Marktforschungsunternehmen Forrester ist skeptisch. „Unserer Meinung nach wird der durchschnittliche Betreiber die Gewinnschwelle erst 2014 erreichen“, sagte Godell. Die Zahlungsbereitschaft für aufwändige Inhalte sei gering. So pessimistisch ist Siemens-Chef Heinrich von Pierer, Lieferant von UMTS-Technik, nicht. Aber: „Ganz klar hängt die Attraktivität der Anwendungen auch vom Preis ab“, sagte von Pierer. Konkret wollte sich Telekom-Vorstandsmitglied René Obermann zu den Preisen für Endkunden aber nicht äußern. Er kündigte lediglich an, dass zum Beispiel das Verschicken einer elektronischen Bildbotschaft via UMTS nicht teurer sein werde als über das bestehende Netz. Es werde gleiche Preise für gleiche Dienste geben. Zu den Preisen der Endgeräte sagte Obermann, dass sie sich in einer ähnlichen Preisspanne bewegen würden, wie Mobiltelefone heute: zwischen 100 und 500 Euro. Nokia-Chef Ollila bremste jedoch die Hoffnungen, dass UMTS-Geräte schon bald so günstig werden könnten. Es „wird länger als ein oder zwei Quartale dauern“.

Am Donnerstag stellte die Telekom auch ein neues Produkt vor, das bisher nur aus dem Internet bekannte Inhalte auf den Fernseher bringt. Über ein Zusatzgerät sollen speziell aufgearbeitete Angebote aus T-Online Vision für die Nutzung via Fernbedienung auf dem Fernseher abrufbar sein. Der neue Dienst soll Ende 2003 „auf Sendung“ gehen.

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