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Öko-Zug für Audi. Die Bahn stellte das Geschäftsmodell in Berlin vor.

© dpa

Umwelt: Bahn befördert neue Audi ohne Klimagas

Fahrzeuge von Audi gelangen nur noch mit Zügen zum Verladehafen, die mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen angetrieben werden. Audi ist der erste Firmenkunde, der das Angebot der DB nutzt.

Audi lässt seine für den Export bestimmten Autos nun ohne den Ausstoß von Kohlendioxid transportieren. Aus dem Werk Ingolstadt zum Verladehafen Emden gelangen die Wagen seit Anfang des Monats mit Zügen, die allein mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen angetrieben werden. Audi ist der erste Firmenkunde, der das Klimaschutz-Angebot von DB Schenker, der Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, nutzt. „Die Verhandlungen mit weiteren Unternehmen laufen“, sagte der Bahn-Güterverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch am Donnerstag in Berlin. Allerdings ist grüner Strom nicht unbegrenzt verfügbar – dies müsse man bei der Umstellung des Güterverkehrs berücksichtigen.

Jeden Tag schickt Audi drei Züge von Ingolstadt nach Emden, von wo aus die Modelle nach Japan und Amerika verschifft werden. Ein Viertel der Jahresproduktion des Stammwerks – 150 000 Fahrzeuge – werde klimafreundlich transportiert, sagte Audi-Manager Ernst-Hermann Krog. Auf diese Weise werde der Ausstoß von 5250 Tonnen CO2 vermieden, das entspreche der Menge, die 2200 Vier-Personen-Haushalte im Jahr produzieren. Audi muss für das Angebot einen Aufschlag bezahlen, will ihn laut Krog aber nicht an die Kunden weitergeben. Wie hoch er ist, wollten weder Audi noch die Bahn sagen. Krog zufolge will Audi den CO2-freien Transport schrittweise ausbauen.

Die Bahn hat das Klima-Programm für den Güterverkehr bereits vor gut einem Jahr aufgelegt, mit Audi hat sich nun der erste Großkunde gefunden. Der Konzern, der in vielen Bereichen Marktanteile verliert, versucht sich auf diese Weise als umweltfreundliches Unternehmen zu positionieren. Derzeit stammt aber erst knapp ein Fünftel des Bahn-Stroms aus erneuerbaren Energien. Ein Viertel produzieren Atommeiler, der Rest – also deutlich mehr als die Hälfte – kommt aus Kraftwerken, die Kohle oder Gas verbrennen. Die Bahn ist einer der größten Stromverbraucher der Republik, die Jahresmenge entspricht in etwa dem Bedarf der Stadt Berlin. Das Ziel des Staatsunternehmens ist es, bis 2020 den CO2-Ausstoß im gesamten Konzern um 20 Prozent zu senken.

Ein ähnliches Programm hat die Bahn im vergangenen Jahr bereits für den Personenverkehr vorgestellt. Firmen und Organisationen können seitdem für ihre Mitarbeiter gegen einen Aufpreis CO2-freie Fahrten buchen. Das Angebot werde von 59 Kunden genutzt, darunter McDonald’s oder den Grünen, hieß es.

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