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Umweltorganisation: Neuer vzbv-Chef - Spitze muss er sein

Gerd Billen wird oberster Verbraucherschützer Deutschlands und löst Ende des Monats Edda Müller ab.

Der Neue ist Anfang 50. Er hat drei Töchter. Er kennt sowohl die Verbraucherszene als auch die Wirtschaft. Er kann politische Konzepte entwickeln. Und er ist teamfähig. All das qualifiziert Gerd Billen für seinen neuen Job an der Spitze des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), meint Franz-Georg Rips. Auf seine Meinung kommt es an. Denn Rips, im Hauptberuf Präsident des Deutschen Mieterbundes, ist Chef des Verwaltungsrats beim vzbv und damit für die Kandidatenkür verantwortlich.

Durch seine Töchter wisse Billen, welche Probleme junge Konsumenten haben, sagt Rips. Dass der designierte neue Verbandsvorstand nicht nur Chef der Verbraucherinitiative und des Naturschutzbundes Deutschlands (Nabu) war, sondern in den vergangenen zwei Jahren beim Versandhauskonzern Otto die Abteilung Umwelt- und Gesellschaftspolitik geleitet hat, sei „nützlich“. Und die Teamfähigkeit, sagt Rips, „die ist ganz wichtig“.

In der Pillbox an der Berliner Kochstraße, dem Sitz des Bundesverbandes, dürfte damit am 1. August ein neuer Führungsstil einziehen. „Billen ist nicht Müller“, meint Rips dazu. Edda Müller, Ex-Umweltministerin in Schleswig-Holstein, ist seit Januar 2001 Chefin des vzbv. Sie hat den Verband aufgebaut und ins Bewusstsein der Politik gerückt. Um das zu schaffen, hat sie die Organisation straff geführt. Dabei ist sie Konflikten nicht aus dem Weg gegangen – externen wie internen. Von Billen erwarten Beobachter nun eine eher sanftere Art der Führung.

Frühere Arbeitskollegen beschreiben ihn als umgänglichen Gesprächspartner, als guten Zuhörer und als rheinische Frohnatur. Sollte der Neue das Wohlwollen der 41 Mitgliedsverbände des vzbv behalten, könnte er noch einige Jahre an der Spitze bleiben. Die Altersgrenze liegt bei 65 Jahren. Diese erreicht Edda Müller in diesem Monat. Deshalb tritt sie ab. Beim Verbrauchertag in Berlin wird die oberste Verbraucherschützerin offiziell verabschiedet.

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