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Wirtschaft: Umweltpartnerschaft in Brandenburg

POTSDAM (olm).Kleine und mittlere Betriebe in Brandenburg sollen künftig von vereinfachten Umweltregelungen profitieren.

POTSDAM (olm).Kleine und mittlere Betriebe in Brandenburg sollen künftig von vereinfachten Umweltregelungen profitieren.In Anlehnung an ähnliche Modelle in anderen Bundesländern wollen die Kammern und die Vereinigung der Unternehmensverbände in Brandenburg als Vertreter der Wirtschaft mit der Landesregierung eine Umweltpartnerschaft eingehen.

Dabei sei nicht beabsichtigt, bisher schon geltende Umweltstandards zu unterlaufen oder im Niveau abzusenken.Wie der Präsident der IHK Cottbus, Jürgen Kothe, zur Erläuterung der Vorschläge am Montag im Haus der Wirtschaft in Potsdam sagte, sei mit dem tiefgreifenden Strukturwandel in Brandenburg bereits eine entscheidende Reduzierung der Umweltbelastung erreicht worden.Noch liege man bei den Strukturveränderungen aber weit hinter den alten Bundesländern zurück und müsse bei der Anpassung insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen auf die Kosten achten.Hierbei könne die Verwaltung stärker als bisher als Partner und Berater helfen.

Angestrebt wird, bis Jahresende einen Beirat einzurichten, der gemeinsame Empfehlungen ausarbeiten soll.Kothe schlug vor, die Ermessensspielräume der Behörden zu verbessern, die Deregulierung ernster zu nehmen, die Eigenverantwortung der Firmen zu unterstützen und die hohe Kostenbelastung zu respektieren.

Klaus Windeck, Präsident der Potsdamer Handwerkskammer, nannte als Beispiel einen Betrag zwischen 60 000 und 100 000 DM, den ein Unternehmen heute für die Einführung des Umweltmanagementsystems EU-Öko-Audit veranschlagen müsse.

Bisher haben sich über alle Branchen hinweg 33 Betriebe diesem System angeschlossen.Viele der rund 28 800 Handwerksbetriebe Brandenburgs könnten die Kosten aber nicht tragen, sagte Windeck.Um dennoch über einen Umweltausweis zu verfügen, der auch als Marketinginstrument wirksam wäre, schlug der Kammerpräsident die Einführung eines Brandenburger Umweltadlers vor.Sachsen und Bayern hätten mit ähnlichen Modellen unterhalb der teuren Managementsysteme EU-Öko-Audit und ISO 14 001 bereits gute Erfahrungen gemacht.

Erich Gerard, Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände, verwies auf die in Berlin eingeführten Umweltallianzen zwischen Senat und den Branchen Chemie, Metall und Elektrohandwerk.Es habe sich herumgesprochen, daß neben dem Qualitätssicherungssystem ISO 9000 auch ein umfangreiches Umweltmanagement ein wichtiges Absatz- und Standortargument sein könnte.

Vertreter der Landesregierung reagierten positiv auf die Vorschläge der Wirtschaft, die mit der Einführung des Beirates noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollen.Erinnert wurde in diesem Zusammenhang auf die schon bestehenden Förderinstrumente.Rolf Schulz-Roloff vom Brandenburger Wirtschaftsministerium verwies auf einen entsprechenden EU-Fördertopf, der für Brandenburg jährlich 500 000 DM für die Einführung der Umweltmanagementsysteme zur Verfügung stellt.Je nach finanzieller Situation der Firma werden im Einzelfall bis zu 90 Prozent der jeweiligen Kosten übernommen.Bisher wurden die von Brüssel bereitgestellten Mittel allerdings nicht ausgeschöpft.

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