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Umweltsiegel: Bitkom lehnt „Blauen Engel“ für Handys ab

Ein Gütesiegel für die Umweltfreundlichkeit von Handys stößt beim Branchenverband Bitkom auf Ablehnung. Dennoch werden erste Mobiltelefone als "strahlungsarm" gekennzeichnet.

Berlin - Die Jury Umweltzeichen erwartet, dass der „Blaue Engel“ künftig auf immer mehr Handys kleben wird. „Wir sind sehr froh, dass die Blockade nun endlich durchbrochen ist“, sagte Jury-Mitglied Edda Müller dem Tagesspiegel. Mit dem Blauen Engel werden umweltfreundliche Produkte ausgezeichnet. Seit 31. Juli trägt ein strahlungsarmes Kinderhandy von dem neuen Anbieter Kandy Mobile als erstes Mobiltelefon das Zeichen. „Bisher hat der Branchenverband Bitkom die Werbung mit dem Blauen Engel erfolgreich blockiert“, kritisierte Müller. „Jetzt werden weitere Handyhersteller ein Interesse haben, die Strahlungsarmut ihrer Handys dem Verbraucher erkennbar zu machen.“ Strahlungsarme Handys seien auch für Erwachsene ein Thema.

Der Branchenverband Bitkom bleibt jedoch bei seiner ablehnenden Haltung. „Eine Kennzeichnung ist überflüssig und irreführend“, sagte Bitkom-Sprecher Maurice Shahd. „Sie suggeriert, dass es Handys gibt, die besser oder schlechter für die Gesundheit sind. Das ist aber nicht der Fall.“ Alle Mobiltelefone würden die geltenden Grenzwerte für die Strahlung einhalten und seien daher gesundheitlich unbedenklich.

Gemessen wird die Strahlung eines Handys mittels der spezifischen Absorptionsrate (SAR). Der Wert gibt an, wie viel Sendeleistung der Körper beim Telefonieren mit diesem Gerät maximal aufnehmen kann. Der europäische Grenzwert liegt bei zwei Watt pro Kilogramm Körpergewebe. Alle in Deutschland verkauften Geräte müssen die Norm einhalten. Für den Blauen Engel jedoch gilt ein strengerer Wert von maximal 0,6 Watt. Zwar erfüllen auch andere Handys diese Anforderung, doch außer Kandy Mobile wollte bisher kein Hersteller den Blauen Engel haben. vis

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