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Wirtschaft: Unberechenbarer Selfmade-Millionär Mobilcom-Chef Gerhard Schmid hat den Gipfel offenbar hinter sich

Berlin (tia). Mit seinem Privatvermögen, einer Sekretärin und einer Mobilfunklizenz gründete Gerhard Schmid 1991 Mobilcom.

Berlin (tia). Mit seinem Privatvermögen, einer Sekretärin und einer Mobilfunklizenz gründete Gerhard Schmid 1991 Mobilcom. Dafür gab der heute 50-jährige Betriebswirt seinen Posten als Marketing- und Vertriebsvorstand beim Autoverleiher Sixt auf. Sechs Jahre später führte Schmid Mobilcom an die Börse – als Gründungsmitglied am Neuen Markt. Als 1998 das Monopol der Deutschen Telekom fiel, wurde der „Telefon-Aldi“ aus Büdelsdorf in Schleswig-Holstein mit einer Minimalausstattung an Technik, Kapital und Personal zu einem der härtesten Konkurrenten des einstigen Monopolisten. Etwa zeitgleich übernahm der Macher Schmid den deutschen Mobilfunk-Ableger der französischen Staatsfirma France Télécom. Diese beteiligte sich im März 2000 mit 28,5 Prozent an Mobilcom, und die beiden Unternehmen ersteigerten gemeinsam eine UMTS-Lizenz. Der Spiegel bescheinigte dem drallen Ex-Eishockeyspieler und -trainer Schmid: „Kein anderer deutscher Manager hat sich so raffiniert selbst vermarktet wie er.“

Heute ist Mobilcom in Deutschland Mobilfunkanbieter Nummer vier und besitzt mit Freenet den drittgrößten Online-Dienst. Sein 40-prozentiger Mobilcom-Anteil machte Schmid, Sohn eines Maurers aus dem fränkischen Selb und Vater zweier Kinder, zu einem der reichsten Männer Deutschlands. Der hemdsärmelige Selfmade-Millionär, der als fintenreich und unberechenbar gilt, bevorzugt einen eher bescheidenen Lebensstil. Der Gipfel liegt offenbar hinter ihm: Im Mai verweigerten Schmid rund 86 Prozent der Aktionäre die Entlastung wegen unrechtmäßiger Aktiengeschäfte mit seiner Frau.

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