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Unerwartete Hilfe: Emirate sind an Schaeffler interessiert

Der Staatsfonds IPIC aus dem Emirat Abu Dhabi ist womöglich an einem Einstieg bei dem hoch verschuldeten Autozulieferer Schaeffler interessiert.

Der Fonds erwäge, Schaeffler die Übernahme von mindestens 20 Prozent, wahrscheinlich aber mehr als 25 Prozent vorzuschlagen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Dienstag unter Berufung auf Finanzkreise. Allerdings suche IPIC bislang erst Kontakt zur Schaeffler-Führung. Entsprechend offen sei, ob es zu konkreten Verhandlungen komme.

Schaeffler hatte sich für die Übernahme des Konkurrenten Continental mit rund zehn Milliarden Euro verschuldet und sucht nun Investoren oder staatliche Hilfe. IPIC könne sich einen Einstieg entweder direkt bei Schaeffler oder bei Conti vorstellen, schrieb die Zeitung. Die im MDax notierte Conti-Aktie profitierte von den Gerüchten und verteuerte sich zeitweise um bis zu 11,2 Prozent, büßte die Gewinne aber wieder an und schloss auf Vortagesniveau bei 15,63 Euro.

Die IG Metall forderte am Dienstag, eine mögliche Staatshilfe für den Auto zulieferer Schaeffler an Bedingungen zu knüpfen. Bevor über eine staatliche Beteiligung nachgedacht werde, seien die Familie Schaeffler und die Banken gefragt, erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine in Hannover, dem Sitz von Continental. Bei einer Neuordnung des Unternehmens müsse vor allem die Sicherung der Arbeitsplätze und Standorte im Vordergrund stehen. Das müsse bei Staatshilfe ebenso garantiert werden wie die Bildung eines mitbestimmten Aufsichtsrates. „Es geht um die langfristige Sicherung von weltweit 220 000 Arbeitsplätzen, davon 80 000 in Deutschland“, schreibt die Gewerkschaft in einem Eckpunktepapier.

Den Schuldenstand beider Unternehmen beziffert die IG Metall auf 21 bis 22 Milliarden Euro. Schaeffler benötige kurzfristig Eigenkapital, „zum Beispiel durch den Einstieg von Investoren“. Staatliche Bürgschaften oder weitere Kredite lösten die strukturellen Probleme nicht, sondern dienten nur dazu, Zeit zu gewinnen, schreibt die IG Metall. dpa/alf

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