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Wirtschaft: Unerwünschte Übernahme: iX-Vertreter beraten über mögliche Abwehrstrategie

Vertreter der Börsen Mailand, Madrid, London und Frankfurt sind nach Informationen aus Finanzmarktkreisen am Freitag in Frankfurt zu Beratungen über eine mögliche Abwehrstrategie gegen die schwedische Übernahmeofferte für die Londoner Börse zusammengekommen. Bei dem Frankfurter Treffen solle das weitere Vorgehen der Börsen mit Blick auf ihren geplanten Zusammenschluss zum gemeinsamen europäischen Wertpapiermarkt iX beraten werden, verlautete aus den Kreisen.

Vertreter der Börsen Mailand, Madrid, London und Frankfurt sind nach Informationen aus Finanzmarktkreisen am Freitag in Frankfurt zu Beratungen über eine mögliche Abwehrstrategie gegen die schwedische Übernahmeofferte für die Londoner Börse zusammengekommen. Bei dem Frankfurter Treffen solle das weitere Vorgehen der Börsen mit Blick auf ihren geplanten Zusammenschluss zum gemeinsamen europäischen Wertpapiermarkt iX beraten werden, verlautete aus den Kreisen. Dabei könnten auch Abwehrmaßnahmen wie etwa ein Gegenangebot gegen das unerwünschte Übernahmeangebot der Stockholmer OM-Gruppen für die Londoner Börse (LSE) diskutiert werden. Ein Sprecher der Deutschen Börse bestätigte ein Treffen nicht. OM-Chairman Olof Stenhammer bekräftigte, seine Gesellschaft habe kein Interesse an einer iX-Teilnahme.

Deutsche Börse und LSE wollten sich ursprünglich unter Einbeziehung der Märkte in Madrid und Mailand zum größten Aktienmarkt Europas mit dem Namen iX ("International Exchanges") zusammenschließen. Für Mitte September waren bereits die maßgeblichen Eigentümerversammlungen der Frankfurter und der Londoner Börse zur Abstimmung über den Verschmelzungsplan angesetzt.

Zu Wochenbeginn unterbreitete der Eigentümer und Betreiber der Stockholmer Börse, OM-Gruppen, jedoch ein Übernahmeangebot für die LSE, womit die schwedische Gesellschaft unerwünscht in den Fusionsprozess eingriff. Umgerechnet rund 2,5 Milliarden Mark bietet OM-Gruppen für die LSE. Die Londoner Börse wies die Offerte umgehend zurück, verschob jedoch das für den 14. September geplante Eigentümervotum auf unbestimmte Zeit. Die Deutsche Börse gab der LSE umgehend Rückendeckung und bot den in Bedrängnis geratenen Fusionspartner in London Hilfe an. Der Aufsichtsratschef der Deutschen Börse, Rolf-E. Breuer, brachte auch die Möglichkeit eines Gegenangebots für die LSE ins Gespräch. Breuer meinte jedoch, dass dabei eine gemeinsame Aktion der Fusionspartner Mailand, Madrid und Frankfurt und kein deutscher Alleingang wünschenswert sei. Eine Teilnahme der schwedischen OM-Gruppen bei iX schloss Breuer nicht aus.

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