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Wirtschaft: Ungeliebter Rat

1,3 Millionen Euro für Tipps, die man eigentlich gar nicht haben möchte, sind eine Menge Geld. Trotzdem beauftragt die Bundesregierung die sechs großen Wirtschaftsforschungsinstitute damit, jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst eine Expertise über die Konjunkturlage zu erstellen.

1,3 Millionen Euro für Tipps, die man eigentlich gar nicht haben möchte, sind eine Menge Geld. Trotzdem beauftragt die Bundesregierung die sechs großen Wirtschaftsforschungsinstitute damit, jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst eine Expertise über die Konjunkturlage zu erstellen. Mit dabei sind das DIW aus Berlin, das IWH aus Halle, das HWWA aus Hamburg, das IfW aus Kiel, das Ifo-Institut aus München und das RWI aus Essen. Seit 1950 gibt es dieses Ritual – doch schon Konrad Adenauer warnte seinen damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, sich keine „Laus in den Pelz“ zu setzen. Auch sein Nachfolger ist skeptisch. Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sagte jüngst, die Ratschläge seien „oft sehr gut formuliert und sehr gut gemeint“ – jedoch: „Kein Politiker liest sie.“ Jetzt denkt die Regierung über Veränderungen beim Gutachten nach – womöglich sollen Institute aus dem Ausland dazustoßen. Das Ziel: Der Wettbewerb unter den Experten soll zunehmen. brö

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