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Unterm Funkturm: Die Ifa ist ausgebucht

Es ist noch einen Monat hin bis zur Internationalen Funkausstellung. Doch die Veranstalter können es kaum noch abwarten. Sie rechnen zum 50. Jubiläum mit einer Rekordmesse - HDTV und 3D-Fernsehen sollen die Besucher unter den Berliner Funkturm locken.

Es wird voll unter dem Funkturm. Bereits einen Monat vor Beginn der 50. Internationalen Funkausstellung ist die Messe ausgebucht. „Derzeit bauen wir noch eine zusätzliche temporäre Halle“, sagte Messe-Geschäftsführer Christian Göke. Innerhalb der vorhandenen Hallen würden sämtliche Reserven ausgeschöpft. „Täglich kommen noch neue Anfragen“, berichtet Göke, weshalb derzeit auch noch keine Ausstellerzahl genannt werden könne. Nur so viel: Die Veranstalter – die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) und die Messe Berlin – rechnen mit zweistelligen Wachstumsraten. Sowohl die Zahl der Aussteller als auch die vermietete Fläche werde um mehr als zehn Prozent zulegen. Highlights der Ifa 2010 werden das dreidimensionale (3D) und das hochauflösende (HDTV) Fernsehen sein, das Thema Heimvernetzung sowie energieeffiziente Haushaltsgeräte.

„Wir leben in einem hervorragenden Konsumumfeld“, sagte Hans-Joachim Kamp, Deutschlandchef von Philips und Aufsichtsrat der gfu. Sowohl das Geschäftsklima als auch die Konsumstimmung hätten sich zuletzt deutlich verbessert. Der deutsche Markt für Konsumelektronik werde in diesem Jahr die Marke von 25 Milliarden Euro überschreiten. Allein rund um die Fußball-WM seien 850 000 Flachbildfernseher verkauft worden, sagte Kamp, 34 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Jeder Haushalt in Deutschland soll 2010, so lautet die Prognose, 615 Euro für Konsumelektronik ausgeben, 23 Prozent mehr als 2009.

Die Ifa zeigt Neues aus der Fernsehwelt.
Die Ifa zeigt Neues aus der Fernsehwelt.

© picture alliance / dpa

Besonders Innovationen wie zuletzt HDTV und nun 3D-Fernsehen treiben die Verkäufe an. Zwar hat die Branche in den Jahren 2000 bis 2009 bereits 26,2 Millionen Flachbildfernseher hierzulande verkauft. Aber in den Haushalten stehen noch immer geschätzte 25 Millionen alte Röhrengeräte. Hier sieht Kamp Potenzial für weiteres Wachstum.

Derzeit versuchen vor allem Gerätehersteller wie Samsung, Panasonic und Sony das Thema 3D in den Markt zu drücken. Immerhin zehn Prozent der Bevölkerung hierzulande planen, im kommenden Jahr einen 3D-Fernseher zu kaufen, sagte Kamp. Das habe eine repräsentative Umfrage im Auftrag der gfu ergeben. Für die neue Technik müssten aber einige hundert Euro mehr bezahlt werden als für die bereits verbreiteten HDTV-Geräte.

Allerdings wird die Kaufbereitschaft vor allem davon abhängen, ob es auch genug Inhalte – also Filme, Spiele oder TV- Sendungen – in 3D gibt. Daran mangelt es aber noch. So haben die deutschen Fernsehsender kein entsprechendes Angebot. Anders sieht es beim Internetfernsehen aus: Bereits das Eröffnungsspiel der Eishockey-WM 2010 im Mai in Gelsenkirchen hatte die Telekom in 3D gezeigt. Das Unternehmen hat angekündigt, weitere 3D-Inhalte ab September über ihr Internet-TV-Angebot Entertain anzubieten. Immerhin 1,3 Millionen Entertain-Kunden hat die Telekom schon.

Bereits im Krisenjahr 2009 hatte sich die Ifa gut gehalten. Das Ordervolumen auf der Messe erreichte mit mehr als drei Milliarden Euro einen Rekord. Die vermietete Ausstellungsfläche, die für die Messe Berlin relevante Größe, betrug 121 000 Quadratmeter. Die teilten sich 1164 Aussteller aus 46 Ländern. Insgesamt kamen im Vorjahr 224 235 Besucher. Das liegt allerdings immer noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 300 000 Besuchern.

Das Messegelände wird für die Besucher der Ifa vom 3. bis 8. September 2010 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Im Vorverkauf über das Internet kostet die Tageskarte für Privatbesucher elf Euro. An der Tageskasse kostet das Ticket später 15 Euro, Happy-Hour-Tageskarten (täglich ab 14 Uhr) neun Euro.

Weitere Informationen:

www.ifa-berlin.de

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