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Unternehmensteuerreform: ZEW erwartet spürbare Entlastung

Die von der Bundesregierung geplante Unternehmensteuerreform wird die deutsche Wirtschaft nach Berechnungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung tatsächlich spürbar entlasten.

Mannheim - Mit der Reform, auf die sich die Koalition Anfang November im Grundsatz verständigt hatte, werde es "zu einer Verbesserung der steuerlichen Standortattraktivität" kommen, heißt es in einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Universität Mannheim. Allerdings bleibe die Unternehmensteuerreform in einigen Punkten hinter den Zielvorgaben des Koalitionsvertrages zurück. So werde keine Rechtsform- und Finanzierungsneutralität bei der Besteuerung erreicht.

Die effektive Steuerbelastung einer typischen mittelständischen Kapitalgesellschaft im verarbeitenden Gewerbe würde sich laut ZEW durch die Reform um rund ein Viertel verringern. Auch in weiteren Bereichen würde Deutschland demnach im internationalen Steuerranking "Boden gut machen und auf einen Platz im hinteren Mittelfeld vorrücken". Dabei dürften die Entlastungen für größere Unternehmen allerdings geringer ausfallen, weil sie vorgesehene Freibeträge überschreiten.

Skeptisch äußert sich das ZEW zu der geplanten Abgeltungssteuer auf private Kapitalerträge. Zwar würden damit die Steuererhebung vereinfacht und Besteuerungslücken geschlossen; das Ziel einer einheitlichen Besteuerung werde aber verfehlt, da der geplante Abgeltungssteuersatz für Zinseinkünfte von 25 Prozent unter dem Satz für die Besteuerung von Unternehmensgewinnen von knapp 30 Prozent liegen solle. "Es kommt folglich zu einer Diskriminierung der Eigenkapitalfinanzierung, weshalb die Anreize, am Standort Deutschland zu investieren, beeinträchtigt werden", heißt es. (tso/AFP)

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