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Wirtschaft: UPS darf TNT Express nicht kaufen

EU will Fusion der Expressfirmen ablehnen.

Atlanta/Brüssel - Die milliardenschwere Fusion der Logistikkonzerne United Parcel Service (UPS) und TNT Express steht vor dem Aus. Die europäischen Wettbewerbshüter hätten die Unternehmen darüber informiert, dass sie die Ablehnung des Vorhabens vorbereiteten, teilten UPS und TNT Express am Montag mit. „Wir sind extrem enttäuscht von der Haltung der EU-Kommission“, sagte UPS-Verwaltungsratschef Scott Davis. Das Unternehmen habe bedeutende Zugeständnisse angeboten, um die Bedenken der Kartellbehörde auszuräumen. Auch TNT äußerte sich enttäuscht.

Eigentlich wollte UPS den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken und damit auf dem europäischen Expressmarkt zum hiesigen Platzhirsch Deutsche Post DHL aufschließen, der nun von der geplatzten Fusion profitieren dürfte.

Die EU-Kommission wollte am Montag auf Anfrage keine Stellung nehmen. Die Entscheidungsfrist läuft zwar am 5. Februar ab, nach bisherigen Angaben wollten die Wettbewerbshüter ihre Entscheidung aber an diesem Dienstag fällen. Brüssel hatte von Anfang an Bedenken gegen den Milliardendeal. Die EU-Kommission fürchtet, dass es danach zu wenig Wettbewerb in Europa geben wird.

An der Börse sorgte die Nachricht bei TNT-Aktien am Montag für einen Kursrutsch. Die Papiere des niederländischen Unternehmens sackten kurz nach Handelsbeginn um 49 Prozent ab. Für UPS bedeutet eine geplatzte Fusion weitere Kosten. Wenn die EU die Übernahme ablehnt, muss der Konzern seine Offerte zurückziehen und den Niederländern eine Entschädigung von 200 Millionen Euro zahlen, wie die Konzerne im vergangenen Jahr vereinbart hatten. dpa

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