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US-Arbeitslosenquote: Amerikaner verlieren viele Jobs

Im Mai erlebten die Vereinigten Staaten den größten Jobabbau seit 22 Jahren. Die US-Arbeitslosenquote ist auf 5,5 Prozent gestiegen. Experten befürchten, dass die Konjunkturschwäche in den USA den Arbeitsmarkt weiter belasten wird - die Finanzmärkte reagieren.

Die US-Arbeitslosenquote ist im Mai überraschend stark auf 5,5 Prozent gestiegen. Noch im Vormonat hatte sie bei 5,0 Prozent gelegen. Der Anstieg ist laut US-Medienberichten der stärkste seit 22 Jahren. Die Arbeitslosenquote erreichte den höchsten Wert seit Oktober 2004. Experten hatten zuvor mit einem leichten Anstieg auf 5,1 Prozent gerechnet. Der Euro legte nach den Zahlen deutlich zu, während die Aktienmärkte nachgaben.

Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft sank im Mai im Monatsvergleich um 49.000, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag weiter mitteilte. Die Zahlen zum Beschäftigungsabbau im März und April hob das Ministerium nachträglich um zusammen 15.000 Stellen an. Damit lag der Beschäftigungsrückgang in den beiden Monaten bei insgesamt 116.000 Arbeitsplätzen.

Druck auf US-Verbraucher verstärkt sich

Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit dürfte den Druck auf die bereits von der Immobilienkrise und hohen Treibstoffpreisen gebeutelten US-Verbraucher noch verstärken. Da die Konsumenten die wichtigste Stütze der US-Konjunktur sind, könnte dies auch das Wirtschaftswachstum weiter bremsen.

Die Finanzmärkte reagierten auf die Zahlen mit deutlichen Ausschlägen. So legte der Eurokurs zeitweise um einen Cent auf knapp 1,57 Dollar zu - die Arbeitsmarktlage dürfte eine Anhebung der US-Zinsen noch weniger wahrscheinlich machen. Staatsanleihen verzeichneten zum Teil deutliche Kursgewinne, während die Aktienmärkte negativ reagierten. Öl wurde wegen der Kursverluste des Dollar merklich teurer. Der US-Ölpreis stieg auf bis zu 134,68 Dollar je Barrel (159 Liter) und damit wieder in die Nähe seines Rekordhochs von rund 135 Dollar.

Nach Einschätzung der Commerzbank ist die Beschäftigungsentwicklung in den USA weiter im Abwärtstrend. Allerdings habe sich die Entwicklung nun aus dem "Rezessionsterritorium" verabschiedet, sagte Commerzbank-Experte Patrick Franke. Der Arbeitsmarkt werde zunächst schwach genug bleiben, um Zinserhöhungen der US-Notenbank zu verhindern. Auch die Deka-Bank geht davon aus, dass die anhaltende Konjunkturschwäche in den USA den Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter belasten wird. (ck/dpa)

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