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Wirtschaft: US-Automarkt: Fahrzeugabsatz relativ stabil

Die drei großen amerikanischen Auto-Hersteller, aber auch VW, haben im Februar einen unerwartet geringen Absatzrückgang verbucht und damit ein Indiz für eine gemäßigte Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums geliefert. General Motors (GM), Ford und die Chrysler Group gaben ein Minus von rund zehn bis elf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat bekannt.

Die drei großen amerikanischen Auto-Hersteller, aber auch VW, haben im Februar einen unerwartet geringen Absatzrückgang verbucht und damit ein Indiz für eine gemäßigte Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums geliefert. General Motors (GM), Ford und die Chrysler Group gaben ein Minus von rund zehn bis elf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat bekannt. Für den Gesamtmarkt errechnet sich damit eine saisonal bereinigte Jahresrate von 17,5 Millionen Fahrzeugen. Sollte sich der Trend fortsetzen, würde die Branche 2001 den dritthöchsten Jahresabsatz verzeichnen. Branchenvertreter interpretierten die neuesten Zahlen als Zeichen für eine mögliche "weiche Landung" der US-Konjunktur. Gegen den Trend konnte BMW ein Absatzplus verzeichnen; der Münchener Konzern verkaufte in den USA 19 Prozent mehr als im Februar 2000.

Insgesamt sank der Fahrzeugabsatz in den USA im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. Der US-Markt verzeichnet seit Oktober einen Rückgang der Verkaufszahlen bei Automobilen. GM, der größte Autohersteller der Welt, erklärte, er habe im Februar 9,5 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im selben Monat 2000. Die Nummer Zwei Ford meldete ein Minus von 10,8 Prozent. Bei Chrysler ging der Fahrzeug-Absatz um 10,5 Prozent zurück; Analysten hatten mit einem stärkeren Einbruch gerechnet. Der Absatz von Pkw habe sich um 13 Prozent verringert, während der Verkauf von Lastfahrzeugen um rund zehn Prozent gefallen sei. GM führte als Ursache für den anhaltenden Absatzrückgang eine sich abschwächende US-Konjunktur an. George Pipas, Vertriebs-Analyst bei Ford, sprach von einer paradoxen Situation: "Natürlich haben wir es augenscheinlich mit einem Widerspruch zu tun - einerseits Absatzzahlen, die angesichts einer stagnierenden Konjunktur gesund aussehen, andererseits ein seit fünf Monaten sinkendes Verbrauchervertrauen."

Ford-Vizepräsident Bob Rewey zeigte sich optimistisch, dass die US-Konjunktur nicht stark einbreche. GM wie auch Ford kündigten eine Senkung ihrer Produktion im zweiten Quartal im Vergleich zur entsprechenden Periode des Vorjahres an, um ihre Lager abzubauen. Bei GM reicht der Bestand unverkaufter Fahrzeuge den Angaben zufolge für 87 Tage, bei Ford für 80 Tage. Chrysler gab 60 Tage an, was als normaler Wert für die Branche gilt. Chrysler will im Rahmen der Sanierung sechs Werke schließen.

Unter den deutschen Herstellern verbuchte Volkswagen in den USA im Februar einen Absatzrückgang um 10,4 Prozent. Das Ergebnis sei mit 24 600 verkauften Fahrzeugen aber immer noch das zweitbeste im Monat Februar in den letzten 20 Jahrens, teilte der Wolfsburger Konzern mit. Besonders schlimm traf es das Modell New Beetle, dessen Absatz um fast 30 Prozent auf 4700 Stück einbrach. Die Modelle Jetta und Golf legten leicht zu, der Passat-Absatz ging um fünf Prozent zurück. Gegen den Trend meldete BMW wieder ein Absatzplus. Der Münchner Automobilhersteller verkaufte im Februar 15 756 Fahrzeuge, 14 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Zum Wachstum trug wesentlich die 3er Reihe bei, die um 29 Prozent zulegte. In den ersten beiden Monaten stieg die Absatzzahl um zwölf Prozent auf 29 464. Am Dienstag hatte Finanzchef Helmut Panke sich optimistisch zu den Aussichten von BMW auf dem US-Markt geäußert. Auch Audi konnte seine Verkaufszahlen leicht steigern: Im Februar setzte das Ingolstädter Unternehmen 5883 Fahrzeuge in den USA ab, das waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der Sportwagen-Hersteller Porsche steigerte seinen Absatz nach eigenen Angaben um 13 Prozent. Im bis zum 31. Juli gehenden Geschäftsjahr erwartet Porsche, den Gesamtabsatz in Nordamerika vom Vorjahr von 23 294 Einheiten übertreffen zu können. Mercedes-Benz konnte zwar seinen weltweiten Absatz in den ersten zwei Monaten 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über acht Prozent auf das Rekordniveau von etwa 156 000 Einheiten steigern. Doch in den USA wurden mit 15 217 Fahrzeugen rund zwei Prozent weniger abgesetzt als ein Jahr zuvor.

Die Zahlen der Autohersteller beruhen den Angaben zufolge auf einer Tagesrate und berücksichtigen daher, dass der Februar 2001 mit 24 Verkaufstagen einen Tag weniger hatte als der gleiche Monat des Vorjahres.

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