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US-Banken: Citigroup verhandelt mit Morgan Stanley

Die Broker-Sparten von Citigroup und Morgan Stanley sollen zusammengelegt werden. Robert Rubin - Spitzenberater und Mitglied des Verwaltungsrates der Citigroup - verlässt die Bank.

Die Citigroup hat auf Druck der Regierung erste Schritte unternommen, um den eigenen „Finanzsupermarkt“ aufzuspalten. Als ersten Schritt prüfen Citigroup und Morgan Stanley die Ausgliederung und Zusammenlegung ihrer Broker-Sparten, berichteten US-Medien unter Berufung auf eingeweihte Personen am Wochenende. Eine Einigung stünde unmittelbar bevor, meldete das Börsenblatt „Wall Street Journal“ in seiner Online-Ausgabe. Schon am Freitag hatte Robert Rubin seinen Rücktritt als Spitzenberater und Mitglied des Verwaltungsrates angekündigt. Der frühere Finanzminister in der Clinton-Regierung war vom einstigen Citigroup-Chef Sandy Weill engagiert worden, um das Image des damals führenden Finanzdienstleisters aufzupolieren. Doch seit dem Ausbruch der Finanzkrise, die die Citigroup unter den Großbanken am stärksten betroffen hat, ist Rubins Stern verblasst.

Auch die Zukunft des in London residierenden Verwaltungsratsvorsitzenden Sir Win Bischoff ist ungewiss. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ gibt es Bestrebungen, den Banker abzulösen. Citigroup-Chef Vikram Pandit prüft angeblich weitere Möglichkeiten, den Finanzkoloss umzukrempeln. Man hat eingesehen, dass das Supermarktkonzept „Alles in einem“ im Finanzsektor nicht funktioniert. Im Gespräch sei die Gründung einer Bank, in die Not leidende Kredite eingebracht würden. Dies würde Citigroups Bilanz schönen und den Verkauf dieser Aktiva erleichtern, hieß es.

Die Zusammenlegung der Broker-Sparten Citigroups und Morgan Stanleys würde eine deutliche Wende bei der Umgestaltung des Finanzsektors darstellen. Experten gehen davon aus, dass aus dem Gemeinschaftsunternehmen am Ende ein eigenständiges Brokerhaus werden kann. Das zusammengelegte Unternehmen würde 19 000 Makler beschäftigen. Hinter dem Umbau steht die Regierung in Washington. Sie hat seit September mindestens 45 Milliarden Dollar in die Bank gepumpt, damit sie die im vergangenen Jahr angehäuften Verluste in Höhe von 20 Milliarden Dollar besser verkraften kann. (pf)

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