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Noch mal Glück gehabt. Trader am Montag an der New Yorker Börse.

© imago/UPI Photo

US-Börsen erholen sich mittags nach dem Crash: Apple verliert 13 Prozent und steigt anschließend auf plus 2 Prozent

Nach dem Crash an den Börsen der Welt am Montagvormittag haben sich die US-Börsen bis zum Mittag (Ortszeit) erholt. Der Dow Jones hatte zuvor 1000 Punkte verloren, so viel wie noch nie.

Von Andreas Oswald

Die Wall Street hat nach anfänglich schweren Verlusten am Montag dem weltweiten Börsen-Crash getrotzt und bis Mittag (Ortszeit) nur vergleichweise geringe Verluste erlitten. Zwar ließ zu Handelsbeginn die Furcht vor einem Konjunktureinbruch in China wie zuvor in Asien und Europa die wichtigsten Indizes in die Tiefe rauschen - der Dow Jones gab zunächst 1000 Zähler ab, in Punkten der größte Kurzzeit-Verlust seiner Geschichte. Allerdings kämpften sie sich im weiteren Verlauf nach oben und lagen gegen Mittag (Ortszeit) weniger als ein Prozent im Minus. Symbolisch für die Entwicklung waren die Titel von Apple : Nach einem Absturz von zunächst 13 Prozent drehten sie sogar ins Plus.

Der Dow-Jones-Index für die Standardwerte lag mit 16.354 Punkten 0,64 Prozent im Minus. Der breiter gefasste S&P-500 tendierte mit 1953 Zählern etwa 0,9 Prozent tiefer. Beide Indizes hatten zu Bürsenbeginn sechs Prozent verloren gehabt. Die Technologiebörse Nasdaq stand bei 4690 Punkten, ein Rückgang von 0,33 Prozent. Sie hatte am Vormittag in der Spitze acht Prozent verloren gehabt. In Frankfurt/Main hatte der Dax mit 9648 Punkten 4,7 Prozent im Minus geschlossen. Zuvor war er zwischenzeitlich um 7,8 Prozent gefallen und lag damit mehr als 25 Prozent unter seinem Höchstwert vom April, als er bei 12.390 Punkten lag.

Begonnen hatte das Börsenbeben in der Nacht in Shanghai, wo der Leitindex um 8,5 Prozent abstürzte. Schon seit Jahresbeginn häufen sich die Anzeichen für eine stärkere Abkühlung der chinesischen Wirtschaft.

Starke Fundamentaldaten

Experten erklärten die Erholung in den USA dagegen mit starken Fundamentaldaten. "So schnell wie das Vertrauen weg ist, kann es auch wiederkommen, wenn die Fundamentaldaten stimmen", sagte der Chefinvestor Brad McMillan von Commonwealth Financial Network. Auch das US-Präsidialamt erklärte zu den Turbulenzen am Markt, die Amerikaner sollten sich auf die ungebrochene Stärke ihrer Wirtschaft besinnen.

Die Sorgen um die chinesische Konjunktur hatten zuerst besonders Apple getroffen, weil das Reich der Mitte ein zentraler Markt für die Smartphones des US-Konzerns sind. In einer E-Mail an den Sender CNBC erklärte allerdings Firmenchef Tim Cook, der iPhone-Hersteller habe dort im Juli und August ein "starkes Wachstum" verzeichnet. Apple-Titel lagen im Verlauf 2,4 Prozent im Plus.

Andere High-Tech-Werte schlugen sich nicht so gut. Die Aktien des chinesischen Internet-Händlers Alibaba lagen mehr als zwei Prozent im Minus und fielen damit unter ihren Ausgabepreis des viel beachteten Börsengangs. In der vergangenen Woche hatte bereits Twitter dieses Schicksal erlitten.

Die Frage, die sich stellt, ist, ob die US-Notenbank Fed wie bisher erwartet, noch in diesem Jahr die Leitzinsen erhöhen wird oder nicht. In der Vergangenheit hatte die Fed deutlich gemacht, dass kurzfristige Aktienbewegungen für sie keine Rolle spielen. Allerdings spielen einige Fundamentalfaktoren eine Rolle, die jetzt zum Börsencrash geführt haben dürften, wie ein stärkerer Dollar, der die Schwellenländer in Bedrängnis gebracht hat. (mit Reuters)

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