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Wirtschaft: US-Investor kauft Heros

Bei dem Geldtransporteur fallen 1600 Jobs weg

Hannover - Ein US-Finanzinvestor will das nach einem Betrugsskandal insolvente Geldtransport-Unternehmen Heros übernehmen und unter neuem Namen fortführen. Im Zuge der Sanierung sollen bei dem Branchenführer allerdings 1600 von 4600 Arbeitsplätzen wegfallen. Wie der Heros-Insolvenzverwalter Manuel Sack am Mittwoch mitteilte, gab der Gläubigerausschuss grünes Licht für einen Vertragsabschluss mit dem US-Finanzinvestor Matlin Patterson zum 1. Mai. Dieser wolle die Heros-Gruppe mit frischem Kapital ausstatten und den Betrieb flächendeckend fortführen. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Heros-Chef Karl-Heinz Weis und drei Mitarbeiter sitzen in Untersuchungshaft, weil sie 350 Millionen Euro unterschlagen haben sollen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Heros-Führung einen Teil des Geldes nutzte, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Wie bei einem Schneeballsystem sollen über Jahre hinweg Löcher in der Bilanz gestopft worden sein. Nach Einschätzung des Insolvenzverwalters wurden von dem Betrugsskandal bis zu 1000 Firmen geschädigt. Allein der Kölner Handelskonzern Rewe hat nach eigenen Angaben einen Ausfall von 160 Millionen Euro verzeichnet.

Der Heros-Betriebsrat forderte einen sozial verträglichen Stellenabbau. Die von dem geplanten Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter sollen von einer neu zu gründenden Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft übernommen werden. Damit wollen die neuen Investoren die Möglichkeit schaffen, bei dem erwarteten Wachstum „flexibel“ auf den künftigen Personalbedarf reagieren zu können, sagte Insolvenzverwalter Sack. Auch ohne den Betrugsskandal habe es Restrukturierungsbedarf gegeben. Heros ist das größte deutsche Geldtransport-Unternehmen. Das Unternehmen solle unter neuem Namen fortgeführt werden, weil der Name Heros „verbrannt“ sei. HB

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