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Wirtschaft: US-Milliardär Kerkorian will GM-Anteil aufstocken

Ex-Chrysler-Großaktionär stellt 870 Millionen Dollar bereit / Konzern sucht angeblich Hilfe von Toyota

New York/Tokio – Der USMilliardär und einstige Chrysler-Großaktionär Kirk Kerkorian steigt stärker beim angeschlagenen Autokonzern General Motors ein. Für rund 870 Millionen Dollar will er seinen Anteil am weltgrößten Autohersteller auf rund neun Prozent erhöhen. Der Aktienkurs schoss in New York nach dem Angebot um 18 Prozent in die Höhe. Der 87-jährige Kerkorian, der sich derzeit noch mit Daimler-Chrysler über die Umstände der Mercedes-Chrysler-Fusion streitet, bot am Mittwoch je 31 Dollar für 28 Millionen GM-Aktien. Das war ein Aufschlag von 11,6 Prozent zum Schlusspreis des Vortages. Zugleich gab Kerkorian, Sohn armenischer Einwanderer, bekannt, in den vergangenen Wochen über seine Beteiligungsgesellschaft Tracinda bereits 3,9 Prozent an GM gekauft zu haben.

Die Aktie war vor kurzem angesichts der wirtschaftlichen Probleme des Autokonzerns auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren gefallen. Kerkorian habe dies als günstige Gelegenheit zum Einstieg gesehen, sagte sein Sprecher der „New York Times“. Im ersten Quartal hatte GM mehr als eine Milliarde Dollar Verlust gemacht. Der Opel-Mutterkonzern machte für die tiefroten Zahlen vor allem steigende Gesundheitsausgaben und den schleppenden Absatz neuer GM-Modelle in den USA verantwortlich. Dazu kamen Sonderbelastungen unter anderem aus der Opel-Sanierung.

An der Wall Street löste Kerkorians Schritt wilde Spekulationen aus. Obwohl seine Vertreter betonten, er wolle sich nicht ins Geschäft einmischen, wurde gemutmaßt, dass er sich möglicherweise für einen Verkauf lukrativer Finanzaktivitäten einsetzen könnte, um die Kassen zu sanieren. Weitere Überlegungen lauteten, er könnte nach mehr Kontrolle im Management streben oder der GM-Führung so viel Stress machen, dass sie es vorzieht, ihm mit Gewinn seinen Anteil wieder abzukaufen.

Unterdessen sucht General Motors einem Zeitungsbericht zufolge Hilfe beim aufstrebenden japanischen Toyota-Konzern. GM-Chef Rick Wagoner wolle mit Toyota-Präsident Fujio Cho darüber reden, wie die Japaner dem US-Autobauer unter die Arme greifen können, berichtete die japanische Zeitung „Nihon Keizai Shimbun“ am Donnerstag. Bereits Mitte Mai solle über eine technische Kooperation gesprochen werden. dpa

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