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Wirtschaft: US-Notenbank: Amerikanische Analysten sehen keinen Zinsschritt

Die US-Notenbank wird auf ihrem geldpolitischen Treffen am Dienstag nach nahezu einhelliger Einschätzung der Finanzmärkte die Leitzinsen unverändert lassen. Einer Umfrage zufolge erwarten 28 der 29 befragten Primärhändler amerikanischer Staatsanleihen keinen Zinsschritt der Fed.

Die US-Notenbank wird auf ihrem geldpolitischen Treffen am Dienstag nach nahezu einhelliger Einschätzung der Finanzmärkte die Leitzinsen unverändert lassen. Einer Umfrage zufolge erwarten 28 der 29 befragten Primärhändler amerikanischer Staatsanleihen keinen Zinsschritt der Fed. Sinkender Inflationsdruck wird die US-Währungshüter Analysten zufolge davon abhalten, die geldpolitischen Zügel weiter zu straffen, auch wenn die allseits erwartete "weiche Landung" der US-Konjunktur bislang ausgeblieben ist. Die Zinsentscheidung des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) wird am Dienstag gegen 20 Uhr 15 mitteleuropäischer Sommerzeit erwartet. "Angesichts der unter Kontrolle befindlichen Inflation und des sich verlangsamenden Wirtschaftsaufschwung ist die Fed jetzt in der komfortablen Lage einfach abzuwarten", sagte der ehemalige Fed-Gouverneur und jetzige Wirtschaftsberater, Lyle Gramley. Die US-Verbraucherpreise waren im Juli in der Kernrate nur um moderate 0,2 Prozent zum Vormonat gestiegen und hatten nach einem Anstieg um 0,6 Prozent im Juni nun einen schwächeren Preisanstieg angezeigt. Im Jahresvergleich blieb die Kerninflation unverändert bei 2,4 Prozent. Große Beachtung fand zudem der Produktivitätsgewinn, der in den USA von April auf Juni mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent fast drei mal so hoch war wie der des ersten Quartals.

"Die Fed kann mehr Geduld haben, abzuwarten und zu sehen, wie sehr sich die Konjunktur tatsächlich verlangsamen wird", sagte James Glassman, Volkswirt bei Chase Securities in New York. "Unserer Ansicht nach wird die Fed ihre Politik in absehbarer Zukunft nicht ändern und es ist zurzeit nichts in Sicht, was dies beeinträchtigen könnte", fügte er hinzu.

US-Notenbankchef Alan Greenspan hatte im Juli erklärt, er sehe Anzeichen für eine Abkühlung der US-Wirtschaft. Die Nachfrage befinde sich in Übereinstimmung mit den Kapazitäten auf der Angebotsseite. Bei seiner halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress äußerte er jedoch auch Bedenken, wie lange eine Abkühlung der US-Konjunktur anhalten werde und zeigte sich besorgt über den steigenden Lohndruck.

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