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Wirtschaft: US-Notenbank: Erneut Zinssenkung in USA

Die US-Notenbank Fed hat am Dienstag zum fünften Mal in diesem Jahr die Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt Basispunkte gesenkt und nach Einschätzung von Analysten eine weitere geldpolitische Lockerung angedeutet. Der entscheidende Zielsatz für Tagesgeld werde auf 4,00 Prozent zurückgenommen, teilte die Notenbank am Dienstag im Anschluss an ein Treffen des Offenmarktausschusses (FOMC) mit.

Die US-Notenbank Fed hat am Dienstag zum fünften Mal in diesem Jahr die Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt Basispunkte gesenkt und nach Einschätzung von Analysten eine weitere geldpolitische Lockerung angedeutet. Der entscheidende Zielsatz für Tagesgeld werde auf 4,00 Prozent zurückgenommen, teilte die Notenbank am Dienstag im Anschluss an ein Treffen des Offenmarktausschusses (FOMC) mit. Die Fed begründete ihre Entscheidung mit der Sorge um eine weitere Abschwächung der Konjunktur. Vor allem die Aussichten für die künftige Entwicklung der Investitionen blieben eingetrübt. Die Zinssenkung war von Analysten erwartet worden, die Reaktion der Märkte fiel moderat aus. Der Dollar legte zum Euro nur kurzzeitig zu, am US-Aktienmarkt drehte der Dow-Jones-Index leicht in positives Terrain.

Den eher symbolischen Diskontsatz senkte die Fed ebenfalls um 50 Basispunkte auf 3,50 Prozent. "Die Auswirkungen des zurückgehenden Aktienvermögens auf den Konsum und das Risiko einer Wachstumsverlangsamung außerhalb der USA lasten weiter auf der Wirtschaft", teilte die US-Notenbank in ihrem Kommentar zur Zinsentscheidung mit. "Die Erosion der gegenwärtigen und der zukünftigen Profitabilität und die beträchtliche Unsicherheit über den Konjunkturausblick scheinen die Investitionen künftig weiter niedrig zu halten", hieß es in dem Statement weiter. Zudem sei die Inflation derzeit eingedämmt.

Die Warnung vor den Gefahren eines anhaltenden Konjunkturabschwungs wurde von zahlreichen Analysten als Signal für eine bevorstehende weitere Lockerung der Geldpolitik gedeutet. "In dem Statement ist nicht zu erkennen, dass sich die Fed am Ende ihres geldpolitischen Lockerungskurses befindet", sagte Michael Moran, Chefvolkswirt von Daiwa Securities America. Die Begründung zeige vielmehr, dass die Notenbank zu weiteren Senkungen bereit sei, wenn sich die Konjunktur nicht verbessere.

"Die Fed hat das betont, was wir als ihre größte Sorge angenommen hatten: den Investitionsausblick", sagte Carol Stone von Nomura Securities. Außerdem scheine die Fed weiter über die dämpfenden Effekte der Aktienmarktschwäche auf den privaten Verbrauch besorgt zu sein. Da es bis zum nächsten FOMC-Treffen nur sechs Wochen seien, bezweifelt die Analystin, dass die Notenbank vorher noch einmal handeln wird. Es bestehe aber die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte im Juni.

Die Märkte reagierten moderat auf die Zinssenkung der Fed. Der Dollar legte gegen den Euro kurzzeitig etwas zu. Später erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder etwas. Der Euro notierte am Abend bei Kursen um 0,8778 Dollar, nach rund 0,8790 Dollar vor der Fed-Entscheidung. Am Aktienmarkt drehte der Dow-Jones-Index der 30 wichtigsten Industriewerte leicht ins Plus und lag am Abend bei rund 10 900 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-Index legte ebenfalls leicht zu und notierte zuletzt knapp zwei Prozent im Plus bei rund 2120 Punkten. In Reaktion auf die Fed-Entscheidung nahmen auch große US-Geschäftsbanken wie die Bank of America und die Bank One ihre Kreditzinsen für Kunden erstklassiger Bonität um 50 Basispunkte zurück.

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