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Wirtschaft: US-Wirtschaft: Die Stimmung bei den Verbrauchern wird schlechter

Die Stimmung der US-Haushalte hat sich im April erneut eingetrübt. Der monatlich vom US-Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Indikator des Verbrauchervertrauens ist um 7,7 Punkte auf 109,2 abgerutscht.

Die Stimmung der US-Haushalte hat sich im April erneut eingetrübt. Der monatlich vom US-Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Indikator des Verbrauchervertrauens ist um 7,7 Punkte auf 109,2 abgerutscht. Obwohl die Verbraucher im Vormonat noch bessere Erwartungen an ihre künftige wirtschaftliche Lage hatten, schätzen sie nun ihre aktuelle wie auch ihre künftige Situation und die Entwicklung am Arbeitsmarkt erneut schlechter ein. Der Index basiert auf einer Umfrage des Instituts unter 5000 Haushalten. Damit liegt das Verbrauchervertrauen nun unterhalb der Werte von 1995, als sich das US-Wachstum zuletzt verlangsamt hatte. Doch noch immer liegt es weit über dem Stand während der Rezession zu Beginn des letzten Jahrzehnts. Der Anteil der Befragten, die die Geschäftsbedingungen zurzeit als gut bezeichnen, ging von 33 Prozent auf 27,9 Prozent zurück. Nur noch 14,1 Prozent erwarten eine Verbesserung in den nächsten sechs Monaten, ein Prozentpunkt weniger als im März.

Die Zuversicht der Verbraucher hat direkten Einfluss auf ihre Konsumfreudigkeit. Zwei Drittel der US-Wirtschaft werden von den Verbraucherausgaben getragen. Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank, hat mehrfach gesagt, dass der Index für ihn eine entscheidende Rolle bei der Weichenstellung der Geldpolitik spielt. Beobachter halten deshalb eine weitere Zinssenkung bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Bank Mitte Mai für möglich.

Für das laufende Vierteljahr gehen die Bankvolkswirte bestenfalls von fast unveränderten Konsumzuwächsen aus. So erwartet Barbara Lambrecht, US-Ökonomin bei der Commerzbank, nur noch eine sehr geringe Beschleunigung auf 3,2 Prozent auf das Jahr gerechnet. Sie warnt: "Die Aktienbaisse bleibt nach wie vor ein großes Risiko für die Konjunktur." Und Jan Hatzius, Ökonom beim US-Investmenthaus Goldman Sachs in New York, fügt hinzu: "Durch den negativen Vermögenseffekt des vergangenen Jahres werden die Haushalte mit einer gewissen Zeitverzögerung bestrebt sein, ihre Ersparnis wieder aufzustocken." Der Konsum werde jedoch nicht abstürzen. Sein Haus erwartet eine Abschwächung der Zuwächse auf knapp ein Prozent im zweiten Quartal und danach eine rasche Erholung. Holger Bahr von der DGZ-Deka-Bank verweist darauf, dass die US-Haushalte im historischen Vergleich auch nach den kürzlichen Marktgewittern reich seien. Gemessen am verfügbaren Einkommen liegt das Nettovermögen tatsächlich weit über historischen Niveaus.

bbl

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