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Wirtschaft: USA nominieren Weltbankchef Mediziner Jim Yong Kim ist Wunschkandidat

Washington - Die USA haben den Mediziner und Universitätspräsidenten Jim Yong Kim als neuen Weltbank-Chef nominiert. „Jims persönliche Erfahrung und sein jahrelanger Dienst machen ihn zum idealen Kandidaten für den Job“, sagte US-Präsident Barack Obama am Freitag in Washington.

Washington - Die USA haben den Mediziner und Universitätspräsidenten Jim Yong Kim als neuen Weltbank-Chef nominiert. „Jims persönliche Erfahrung und sein jahrelanger Dienst machen ihn zum idealen Kandidaten für den Job“, sagte US-Präsident Barack Obama am Freitag in Washington. Es sei Zeit, dass ein Entwicklungsexperte die größte Entwicklungsorganisation der Welt leite.

Der 52-jährige Amerikaner ist Präsident des renommierten Dartmouth College in New Hampshire und gilt als Fachmann im internationalen Gesundheitswesen. Er leitete unter anderem die HIV-Abteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Kim habe Pionierarbeit für die internationale Verbreitung kostengünstiger, hochwertiger Gesundheitsversorgung geleistet, teilte das Weiße Haus mit. Der gebürtige Südkoreaner ist zudem Mitbegründer der humanitären Einrichtung „Partners in Health“, die sich seit 25 Jahren für die medizinische Behandlung von Armen einsetzt.

Beobachter werteten die Wahl als Signal an die Entwicklungsländer. Kim soll demnach durch seine große internationale Erfahrung die Kritik der Entwicklungsländer an der Dominanz der USA in der Weltbank verstummen lassen. Sie hatten mehr Mitspracherecht in den beiden großen Finanzinstitutionen Weltbank und Internationaler Währungsfond (IWF) gefordert.

Doch beim IWF war mit Christine Lagarde wie gewohnt eine Europäerin ins Amt der geschäftsführenden Direktorin gewählt worden. Und mit der Wahl Kims gäbe es auch in der Führung der traditionell von einem Amerikaner geleiteten Weltbank keine Änderung bei der Nationalität des Präsidenten.

Im Gespräch für den Posten waren nach Angaben aus Weltbankkreisen auch der frühere kolumbianische Finanzminister José Antonio Ocampo sowie die nigerianische Finanz- und Wirtschaftsministerin Ngozi Okonjo-Iweala. Am Freitag stellten sich Südafrika, Angola und Nigeria gemeinsam hinter Okonjo-Iweala. Doch Vertreter der US-Regierung erklärten, die Nominierung Kims sei in Afrika gut aufgenommen worden. Der ruandische Präsident Paul Kagame habe Kim einen „wahren Freund Afrikas“ genannt.

Die Amtszeit des scheidenden Weltbank-Präsidenten Robert Zoellick endet am 30. Juni. Die Wahl des neuen Weltbankchefs findet im April durch ein 25-köpfiges Gremium statt. Da die USA die Stimmmehrheit haben, gilt Kims Wahl als so gut wie sicher. dpa/dapd

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