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Wirtschaft: Veba geht noch stärker in die Offensive

Investitionen von über 30 Mrd.DM bis 2002 / Mehrere tausend neue Stellen in Deutschland geplant DÜSSELDORF (AP).

Investitionen von über 30 Mrd.DM bis 2002 / Mehrere tausend neue Stellen in Deutschland geplant DÜSSELDORF (AP).Deutschlands viertgrößter Industriekonzern, die Düsseldorfer Veba AG, will das Expansionstempo kräftig erhöhen.Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Hartmann kündigte am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanz 1997 an: "Wir werden jetzt auf die Überholspur wechseln".Ziel sei es, die zweistelligen Ergebniszuwächse des vergangenen Jahres auch in Zukunft zu erreichen und in allen Unternehmensbereichen zu wachsen.Dabei sollen 1998 auch mehrere tausend neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen werden. "Veba ist in Hochform", betonte Hartmann.Im Geschäftsjahr 1997 erzielte das Unternehmen zum fünften Mal in Folge ein Rekordergebnis.Der Konzernumsatz stieg um elf Prozent auf 82,7 Mrd.DM.Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis wuchs um 11,3 Prozent auf 2,8 Mrd.DM. Veba habe umfangreiche Kostensenkungsprogramme auf den Weg gebracht, nun sei es Zeit für einen neuen Wachstumsschub, sagte Hartmann.In den nächsten fünf Jahren will der Konzern insgesamt 32,5 Mrd.DM investieren, die Hälfte davon im Ausland."Wir haben in allen Bereichen auf Wachstum und Expansion geschaltet." Vor allem Geschäftsfelder mit Zukunftspotential wie die Telekommunikation und der internationale Elektronikhandel würden mit voller Kraft ausgebaut. Allein im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg die Zahl der Konzernbeschäftigten um mehr als 6000 auf 130 000.Gut die Hälfte der neuen Stellen entstand in Deutschland, vorwiegend im Wachstumsfeld Telekom - so auch in Berlin/Brandenburg, wo Veba insgesamt 7700 Mitarbeiter beschäftigt, davon 1064 im Bereich Telekom.Doch muß der Konzern hier noch erhebliche Anlaufverluste hinnehmen.Veba Telecom machte 1997 rund 375 Mill.DM Minus, der Verlust der Veba/RWE-Tochter Otelo einschließlich des E-Plus-Anteils lag sogar bei 1,2 Mrd.DM. Dennoch zeigte sich Hartmann zuversichtlich, was die Zukunftsperspektiven angeht: "Uns war von vornherein klar, daß wir viel Geld in die Hand nehmen müssen, um den Wachstumsmarkt zu erschließen." E-Plus werde voraussichtlich schon 1999 aus den roten Zahlen herauskommen, Otelo spätestens 2002. Die Verhandlungen mit der US-Telekommunikationsgesellschaft Bell South über eine Partnerschaft bei Otelo kommen allerdings nicht recht von der Stelle.Doch betonte Hartmann, er sei zuversichtlich, daß "in den nächsten Wochen" ein Abschluß erreicht werde.Bei einem Scheitern der Gespräche werde Otelo die Suche nach einem internationalen Partner vorläufig beenden."Dann machen wir alleine weiter." Alle anderen Sparten des Konzerns - Strom, Chemie, Öl sowie Handel, Verkehr und Dienstleistungen - erzielten gute Gewinne.

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