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© AFP

Venezuela: Zementriese Cemex protestiert gegen geplante Verstaatlichung

Mit scharfen Tönen kritisiert der mexikanische Zementkonzern Cemex die Verstaatlichung seiner Anlagen in Venezuela. Das Vorgehen der venezolanischen Regierung zeige einen Mangel an Respekt gegenüber den Prinzipien des internationalen Rechts, argumentierte das Unternehmen.

Der mexikanische Zementkonzern Cemex will sich gegen seine zwangsweise Verstaatlichung in Venezuela wehren. Die am Dienstag verkündete Enteignung von Anlagen in dem südamerikanischen Land sei "ein ungeheuerlicher Verstoß gegen die Verfassung, das Enteignungsgesetz und anderes Recht in Venezuela", erklärte Cemex in Monterrey. Das Unternehmen kündigte an, in dem Fall das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten anrufen zu wollen.

"Cemex ist auch überzeugt, dass das Vorgehen der venezolanischen Regierung einen Mangel an Respekt gegenüber Prinzipien des internationalen Rechts und Verträgen über den gegenseitigen Schutz von Investitionen zeigt", erklärte das mexikanische Unternehmen weiter. Diese sähen im Fall von Enteignungen ein entsprechendes Verfahren sowie eine gerechte und effektive Entschädigung vor.

Im Rahmen ihrer Politik zur Verstaatlichung wichtiger Wirtschaftszweige hatte die Regierung in Caracas am Dienstag symbolisch die Kontrolle über Cemex-Anlagen übernommen. Staatspräsident Hugo Chávez will das Unternehmen enteignen, nachdem zuvor Verhandlungen über eine Verstaatlichung in der von der Regierung gesetzten Frist gescheitert waren. Mit dem französischen Unternehmen Lafarge und der Schweizer Firma Holcim war hingegen ein Konsens zur Übernahme ihrer Zementfabriken vereinbart worden. Die Verstaatlichung der Zementfabriken und vorherige Übernahmen von Telekom- und Ölfirmen seien "Schritte auf dem Weg zum Sozialismus", hatte Chávez gesagt.  (lee/AFP)

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