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Wirtschaft: Verband: Patientenberatung durch Verbraucherschützer zu teuer

Gegen eine Beratung von Patienten durch Verbraucherschutzorganisationen hat sich der Dachverband der Fachärzte ausgesprochen. Einrichtungen und Verbände mit kommerziellen Interessen dürften nicht in die Privatsphäre der Patienten vordringen und das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt stören, sagte Jörg-Andreas Rüggenberg, Präsident der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GfB), am Mittwoch in Berlin.

Gegen eine Beratung von Patienten durch Verbraucherschutzorganisationen hat sich der Dachverband der Fachärzte ausgesprochen. Einrichtungen und Verbände mit kommerziellen Interessen dürften nicht in die Privatsphäre der Patienten vordringen und das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt stören, sagte Jörg-Andreas Rüggenberg, Präsident der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GfB), am Mittwoch in Berlin. Zudem verfügten diese Stellen nicht über den nötigen medizinischen Sachverstand, bemängelte er.

Hintergrund der Kritik ist eine Gesetzesänderung durch die Bundesregierung, die den Verbraucherverbänden seit Jahresbeginn die Beratung und Information von Patienten erlaubt. Bis dahin standen dafür nur Schlichtungsstellen bei den regionalen Ärztekammern zur Verfügung. Gesundheitsminsterin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) zweifelte jedoch an deren Unabhängigkeit und stellte zehn Millionen Mark für die Förderung unabhängiger Beratungsstellen zur Verfügung. "Dieses Geld wird aus der Gesamtvergütung der Gesundheitsversorgung entnommen und fehlt letztlich den Patienten, die schon jetzt unter Leistungsverknappung leiden", kritisierte GfB-Päsident Rüggenberg. Billiger und besser könne die gleichwohl wünschenswerte Patientenberatung in Einrichtungen stattfinden, die von Ärztekammern, Krankenkassen, Krankenhäusern und dem Staat gemeinsam getragen werden. Ein solches Modell existiere bereits in Bremen.

Rüggenberg begrüßte dagegen grundsätzlich den Vorschlag von Herbert Rebscher, Chef des Ersatzkassen-Verbandes, Ärzte gemäß des Behandlungserfolges zu bezahlen. Mit einem Verfahren, das Ablauf und Ziel einer Therapie klar umreiße und zum Maßstab für die Vergütung mache, könnten teure Mehrfachbehandlungen vermieden werden. Jedoch sei es nicht pauschal für alle Krankheiten anwendbar. Ein solcher Vorschlag der Ärzte sei aber bereits vor zwei Jahren am Widerstand der Krankenkassen gescheitert, die sich geweigert hätten, das dafür notwendige Geld zur Verfügung zu stellen.

brö

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