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Verbraucher: Zu viel Denglisch in der Werbung

Die Verbraucherzentrale hat den Gebrauch englischer Phrasen in der Werbung scharf kritisiert. Deutsch macht sich Untersuchungen zufolge beim breiten Publikum besser als "Denglisch", die Mischung aus Englisch und Deutsch.

Berlin - „Wer glaubt, mit Englisch bei Kunden einen positiven Eindruck zu hinterlassen, irrt“, sagte Gerd Billen, Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen. Die meisten Deutschen verstünden viel weniger von den üblichen Slogans aus der Werbung als oft angenommen, ergänzte Christoph Fasel, Direktor des Instituts für Verbraucherjournalismus der Hochschule Calw, bei einer Tagung der Verbaucherschützer in Berlin.

Untersuchungen hätten etwa gezeigt, dass nur 30 Prozent der befragten Deutschen angaben, den Reklamespruch des Autobauers Audi („Driven by Instinct“) verstanden zu haben. Tatsächlich konnten ihn nur 22 Prozent korrekt übersetzen. Deutsch mache sich beim breiten Publikum besser als „Denglisch“, die Mischung aus Englisch und Deutsch, sagte Fasel.

Als gelungen bezeichneten Werbefachleute am Donnerstag die Slogans der Autokonzerne Volkswagen („VW. Das Auto“) oder BMW („Freude am Fahren“). Volker Nickel vom Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft gab hingegen zu bedenken: „Wer definiert, was Deutsch genau ist?“ Fast 25 Prozent der deutschen Wörter hätten einen ausländischen Ursprung. Und selbst ohne Fremdwörter seien viele Texte – gerade in der Politik – unverständlich. In der Werbung würden zudem nur etwa sechs Prozent englische Worte verwendet. McDonald’s habe seinen englischen Werbespruch 2003 in den deutschen Slogan „Ich liebe es“ geändert. Der gelte als so gut, dass er nun – ins Englische übersetzt – auch im Ausland verwendet werde. hah

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