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Verbraucherschutz: Daten von 4000 Telekomkunden illegal weitergegeben

Adresshändler haben offenbar die Daten von einigen tausend Festnetz- und Internetkunden der Deutschen Telekom in die Hände bekommen. Die Telekom kündigte rechtliche Schritte an. Einige Betroffene haben sich bereits über illegale Abbuchungen von ihren Konten beschwert.

Die Deutsche Telekom steht nach einem Bericht des Magazins "Stern" vor einem neuen Fall von Datenmissbrauch. Dubiose Adresshändler hätten sich Zugriff auf sensible Daten von mehreren tausend Festnetzkunden verschafft, berichtete das Magazin am Mittwoch vorab. Dabei sollen auch Kontodaten missbraucht worden sein. Ein Sprecher der Telekom erklärte, dass es sich bei den rund 4000 Datensätzen nicht um Listen des Bonner Konzerns handele.

Erst im Oktober war der Diebstahl von 17 Millionen Kundendaten von der Mobilfunksparte T-Mobile bekanntgeworden. T-Mobile-Chef Philipp Humm legte deshalb sein Amt als Sprecher der Geschäftsführung nieder. Gleichzeitig ermittelt die Bonner Staatsanwaltschaft weiter nach den Hintergründen und Betroffenen in der Spitzelaffäre. Die Telekom hatte Verbindungsdaten unter anderem von Aufsichtsräten und Journalisten ausspähen lassen, um undichte Stellen im Unternehmen zur Weitergabe von vertraulichen Informationen an die Öffentlichkeit zu schließen.

Daten stammen nicht direkt von der Telekom

In den Listen, die dem "Stern" vorliegen, wurden nach Angaben des Telekom-Sprechers zwar Daten von Telekom-Kunden aus 2006 und 2007 aufgeführt. Diese seien aber teilweise mit anderen Kontonummern oder Geburtsdaten verzeichnet als bei der Telekom. Daneben fänden sich Bankverbindungen für Kunden, die als Barzahler verzeichnet seien. "Die Listen wurden offenbar von Dritten aus verschiedenen Quellen zur missbräuchlichen Verwendung zusammengestellt", sagte der Sprecher. Der Bonner Konzern kündigte rechtliche Schritte an.

Für die Telekom-Kunden hatte der Datendiebstahl dem "Stern" zufolge bereits unangenehme Folgen. Einige hätten über illegale Abbuchungen von ihren Konten berichtet, andere erhielten Werbung oder gefälschte Post von verschiedenen Firmen. Dabei sei auch der Internetanbieter Freenet AG unangenehm aufgefallen. So seien unaufgeforderte Abbuchungen von Bankkonten zugunsten von Freenet vorgekommen. Das Unternehmen räumte gegenüber dem Magazin ein, dass es mit unseriösen Praktiken von Vertriebspartnern zu kämpfen gehabt habe. (goe/dpa)

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