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Wirtschaft: Verdi: 120 000 Zeitarbeiter vor der Arbeitslosigkeit

Berlin - Rund 120 000 Leiharbeitern droht nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi im kommenden Jahr die Arbeitslosigkeit. Vor allem gering Qualifizierte könnten 2009 nicht mit einer Weiterbeschäftigung rechnen.

Berlin - Rund 120 000 Leiharbeitern droht nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi im kommenden Jahr die Arbeitslosigkeit. Vor allem gering Qualifizierte könnten 2009 nicht mit einer Weiterbeschäftigung rechnen. „Bei Auto-Zulieferern erwarten wir zu Weihnachten eine Kündigungswelle“, sagte Verdi-Experte Gerd Denzel dem Tagesspiegel. In kleineren Zuliefererbetrieben, aber auch beim Chemiekonzern BASF, der Kunststoffteile für Autos herstellt, würden vermutlich bald weniger Leiharbeiter beschäftigt, sagte auch eine IG Metall-Sprecherin. Die Gewerkschaft wolle sich demnächst verstärkt „in den Betrieben umhören“. Für 2009 seien wieder mehr betriebliche Vereinbarungen zur Besserstellung der knapp 800 000 deutschen Zeitarbeiter geplant.

Beide Gewerkschaften forderten erneut eine Aufnahme der Zeitarbeit in das Entsendegesetz – der dafür nötige Antrag der Tarifparteien läge vor. Vertreter der großen Koalition hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, im Sicherheitsgewerbe, der Altenpflege und dem Bergspezialbau per Entsendegesetz Mindestlöhne einzuführen. Der Antrag aus der Zeitarbeitsbranche ist dagegen vorerst negativ beschieden worden – die CDU lehnte eine Aufnahme ab.

Die IG Metall hat die Union am Freitag aufgefordert, ihre Blockade aufzugeben. Für die Aufnahme der Leiharbeit seien alle Voraussetzungen erfüllt, mahnte IG-Metall-Chef Berthold Huber. Bisher gibt es Mindestlöhne in sieben Branchen, unter anderem im Baugewerbe, in Reinigungsfirmen und für Briefzusteller. hah

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