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Wirtschaft: Vereinsbank steigt bei Noris ein

Filialnetze sollen sich ideal ergänzen / Preis unbekannt MÜNCHEN (tmh).Zu einem ungenannten Preis kauft die Bayerische Vereinsbank (BV) AG, München, von der Schickedanz-Gruppe die Noris Verbraucherbank GmbH, Nürnberg.

Filialnetze sollen sich ideal ergänzen / Preis unbekannt

MÜNCHEN (tmh).Zu einem ungenannten Preis kauft die Bayerische Vereinsbank (BV) AG, München, von der Schickedanz-Gruppe die Noris Verbraucherbank GmbH, Nürnberg.Noris wird mit der im gleichen Segment tätigen BV-Tochter Franken WKV Bank GmbH verschmolzen und soll auf Sicht vor allem auch in Osteuropa aktiv werden, kündigten die BV-Vorstände Stephan Schüller und Eberhard Rauch bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in München an. Die BV habe den Zuschlag für die Noris-Bank nach mehrjährigen Gesprächen und gegen mehrere Interessenten erhalten.Wäre es nicht zur Übernahme gekommen, hätte sich die BV aus dem Segment der Billigbanken zurückziehen oder nach anderen Partnern umsehen müssen, erklärten die beiden Manager.Für das neue Gebilde aus Noris und WKV werde noch ein Marktname gesucht.Der Sitz bleibe in Nürnberg.Gemessen an der Kundenzahl und der Bilanzsumme ist die Noris-Bank dreimal so groß wie die WKV.Zusammen verfügen beide Institute über 370 000 Kunden, 112 Filialen flächendeckend in ganz Deutschland, eine Bilanzsumme von 5,7 Mrd.DM und rund 1370 Mitarbeiter."Wir schaffen eine neue Bank," kündigte Schüller an.Die Verschmelzung werde auch Stellen und eventuell Filialen kosten.Zu Details könne sich die Bayerische Vereinsbank aber erst in etwa drei Monaten äußern. Strategisch sei der Verbund Noris/WKV die "Bank für Preisbewußte mit einer Hemmschwelle vor traditionellen Instituten".Dieses auf Standardprodukte beschränkte und deshalb bisweilen als "Turnschuhbank" bezeichnete Segment könne die BV nun in erforderlicher Größe und erfolgversprechend in Angriff nehmen.Hinter der Citibank und der AKB-Bank ist Noris/WKV hierzulande die Nummer drei im Markt.Dabei hinke man in der Profitabilität aber noch kräftig hinter der Konkurrenz her, räumten die BV-Manager ein. Allgemein ist das Segment der Billigbanken für die Institute mit Margen von vier bis viereinhalb Prozent sehr lukrativ.Operativ erreicht die WKV nach eigenen Angaben über 20 Prozent Eigenkapitalrendite, die bis 1999 auf 30 Prozent steigen soll.Noris/WKV werden im Vereinsbank-Konzern zum Spezialisten für Konsumentenkredite.Dieses Feld wuchs branchenweit in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt um 8,2 Prozent, was in der heutigen Bankenlandschaft eine Seltenheit ist.Noris habe am Markt einen guten Namen und arbeite "operativ deutlich profitabel" auf einem Niveau, das allgemein dem BV-Konzern entspreche, begründete Rauch den Kauf weiter.Die Verschmelzung beider Institute, die bis Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein soll, koste in den nächsten drei Jahren 90 Mill.DM und bringe einmalige Synergieeffekte von 130 Mill.DM.Das Filialnetz ergänze sich ideal. Nach der Integration in den BV-Konzern würden weitere Schritte in diesem Marktsegment folgen, auch über Deutschland hinaus.Dabei sei vor allem der Osten Europas im Visier.

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