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Wirtschaft: Verhandlungen über Integration der Bewag starten bald

Der Vorstand des Berliner Stromversorgers Bewag wird schon in den kommenden Tagen die Verhandlungen über die Eingliederung des Unternehmens in den nordostdeutschen Stromversorger "Neue Kraft" aufnehmen. Nach der Übernahme der Aktienmehrheit der Bewag durch den schwedischen Versorger Vattenfall am Montag soll das Berliner Unternehmen nach Aussagen von Vattenfall-Vorstandschef Lars Josefsson ohne Verzögerung in den neuen Konzern integriert werden.

Der Vorstand des Berliner Stromversorgers Bewag wird schon in den kommenden Tagen die Verhandlungen über die Eingliederung des Unternehmens in den nordostdeutschen Stromversorger "Neue Kraft" aufnehmen. Nach der Übernahme der Aktienmehrheit der Bewag durch den schwedischen Versorger Vattenfall am Montag soll das Berliner Unternehmen nach Aussagen von Vattenfall-Vorstandschef Lars Josefsson ohne Verzögerung in den neuen Konzern integriert werden. Wie am Dienstag verlautete, wird Vorstandschef Dietmar Winje diese Verhandlungen führen.

Mit einem raschen Rücktritt des Bewag-Chefs, der in der Vergangenheit als Interessenvertreter des amerikanischen Bewag-Eigentümers Mirant galt, werde nicht gerechnet, hieß es. Mirant hatte sich bisher gegen eine Bewag-Übernahme durch Vattenfall gesperrt. Im September waren Verhandlungen zwischen den beiden Eignern gescheitert, nachdem sie sich nicht über die Kräfteverteilung bei der Bewag einigen konnten. Allerdings ist jetzt trotzdem zu erwarten, dass Winje dafür sorgen wird, dass zumindest ein Vorstand der Neue-Kraft-Holding aus dem Haus der Bewag besetzt wird, um das Unternehmen im Konzern zu vertreten. Nachdem die Bewag im Herbst aus dem Konzernbildungsprozess ausgeschieden war, wurde der Vorstand aus drei Vertretern der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) und je einem Laubag- und Veag-Vertreter gebildet. Insider rechnen damit, dass die Bewag-Vorstände Bernd Balzereit (Finanzen) und Anders Hedenstedt (Handel) die größten Chancen auf einen Vorstandsposten in der Holding haben. Hedenstedt gilt zwar als Interessenvertreter von Mirant, war vor der Bewag jedoch Mitarbeiter von Vattenfall und hat daher gute Verbindungen nach Schweden.

Ob es in den kommenden Monaten in der Bewag zu einem größeren Personalabbau kommen wird, ist derzeit noch völlig offen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 5200 Mitarbeiter und plant - auch ohne Integration in den neuen Konzern - einen Personalabbau bis auf 4700 Beschäftigte Ende 2002. In der Branche gilt die Bewag deshalb als Unternehmen, dessen Personalbestand der Ertragskraft nahezu entspricht. Dennoch muss davon ausgegangen werden, dass es zu einem weiteren Stellenabbau kommen wird. Dies betrifft vor allem die Bereiche Kraftwerksmanagement und Handel, die im Konzern zusammengefasst und aus Berlin ausgelagert werden. Nach Schätzungen von Gewerkschaftsvertretern wird es sich um einige hundert Stellen handeln, obwohl Berlin wahrscheinlich Sitz der neuen Holding wird.

asi

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