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Verluste: Die Krise erwischt Solarkonzern Q-Cells

Die Krise der Photovoltaikindustrie hat den weltgrößten Solarzellenhersteller Q-Cells aus Thalheim bei Bitterfeld im zweiten Quartal voll erwischt. Die erhoffte Trendwende sei ausgeblieben.

Die bereits dreimal reduzierte Umsatzprognose für 2009, die zuletzt bei 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro lag, wurde nun ganz gekippt. Wegen der „unsicheren“ Marktsituation sei keine verlässliche Aussage für das Gesamtjahr zu treffen. Zugleich kündigte der Vorstand ein umfassendes Maßnahmenpaket an. Es beinhaltet die Kürzung von Investitionen und eine Verschärfung des Sparprogramms, unter anderem will Q-Cells die Kurzarbeit ausweiten.

Niedrigere Absatzmengen, die Verschiebung eines Großprojektes in das dritte Quartal und der anhaltende Preisverfall für Solarzellen ließen den Umsatz im zweiten Quartal auf 142 Millionen Euro einbrechen. Das war weniger als die Hälfte aus dem Vorjahreszeitraum und auch noch einmal gut 80 Millionen Euro weniger als im ersten Quartal 2009. Während Q-Cells von Januar bis März operativ noch 15 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete, gab es im zweiten Quartal einen Verlust von 62 Millionen Euro. Vor einem Jahr betrug der Quartalsgewinn 60 Millionen Euro. Das Unternehmen betonte aber, finanziell auf gesunden Füßen zu stehen. Der Bestand an liquiden Mitteln und kurzfristig verfügbaren Kreditlinien betrage 520 Millionen Euro.

Im Zuge des angekündigten Maßnahmenpakets sollen die Kapazitäten nun stärker an die Nachfrage angepasst und Investitionen zusammengestrichen werden. Arbeitsplätze will Q-Cells möglichst nicht streichen, stattdessen die Kurzarbeit ausweiten. Die Solarbranche leidet unter einem massiven Preisverfall. Dieser wurde ausgelöst durch einen Nachfrageeinbruch im Zuge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. Hinzu kommt, dass weltweit die Kapazitäten in den Boomzeiten massiv erhöht wurden, so dass nun das Angebot die Nachfrage deutlich übertrifft. (dpa)

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