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Weiße Wand. Besonders schlimm ist die Situation in Sachsen, sagt die Post. Foto: dapd

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Versandhändler warnen: Lieferungsschwierigkeiten bei Weihnachtsgeschenken möglich

Eis und Schnee machen den Paketdiensten die Arbeit schwer. Online- und Versandhändler warnen: Die Lieferung könnte länger dauern.

Berlin - Bequem, schnell und stressfrei – so sollte der Online-Einkauf sein. Der Kunde muss keine Tüten schleppen, an der Kasse nicht Schlange stehen und sich nicht um Öffnungszeiten kümmern. Doch nun macht das Winterwetter und das Chaos auf vielen Straßen dem Onlinehandel das so wichtige Weihnachtsgeschäft schwer. In Schottland nehmen verschiedene Versender keine Bestellungen mehr an oder übernehmen keine Garantie, dass die Ware vor dem Fest noch ankommt. So schlimm ist es in Deutschland noch nicht. Doch wer zum Fest noch etwas ordern will, sollte sich lieber beeilen.

Wegen der schlechten Wetterverhältnisse kann sich die Zustellung einzelner Bestellungen derzeit um ein bis zwei Tage verzögern, heißt es etwa bei den Onlinehändlern Amazon und Zalando. „Gerade in den ländlichen Gebieten gibt es Engpässe, wenn die Zufahrtswege zugeschneit sind“, sagt eine Sprecherin des Versandhändlers Otto. „Dann können wir unsere Lieferzeiten nicht einhalten.“ Das sei aber nicht flächendeckend der Fall. Und noch berichtet keiner der Händler, dass sich das harte Winterwetter negativ auf das Geschäft auswirkt.

Etwa 20 Prozent ihres gesamten Jahresumsatzes machen die Online- und Versandhändler zum Jahresende. „Das Weihnachtsgeschäft ist stark angelaufen“, berichtet die Sprecherin des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh). Und es laufe auch besser als 2009. Etwa 30,3 Milliarden Euro werden die Versand- und Onlinehändler 2010 umsetzen, so lautet die Prognose. Der Anteil der Onlinehändler wird dabei in diesem Jahr auf 60 Prozent steigen. „Sehr löblich“ findet es die Sprecherin, dass die großen Paketdienste DHL und Hermes, die auch für die Online- und Versandhändler arbeiten, nun bis Weihnachten durcharbeiten.

„Wir arbeiten auch am vierten Advent und stellen Pakete an diesem Sonntag zu“, sagt eine Sprecherin der Post, zu der DHL gehört. An einem durchschnittlichen Tag befördert DHL 2,5 Millionen Päckchen und Pakete. In der Weihnachtszeit sind es bis zu fünf Millionen am Tag. Und die Post spürt bereits, was der bvh vorhergesagt hat: „In diesem Jahr sind die Sendungsmengen höher als 2009“, sagt die Postsprecherin. „Es wird mehr online bestellt.“

Um dem großen Ansturm zu begegnen, stocken die Post und Hermes ihre Kapazitäten kräftig auf. Die 10 000 Zusteller von DHL werden von rund 2000 Aushilfskräften unterstützt, zusätzliche Lieferwagen werden angemietet. Ähnlich macht es Hermes. Sowohl die Zahl der Zusteller und Fahrzeuge wird erhöht, als auch die der Mitarbeiter in den Umschlagzentren. „Die Lage ist herausfordernd“, sagt der Sprecher von Hermes. „Wir spüren die schlechten Witterungsbedingungen ganz erheblich.“ Besonders schwierig sei die Lage in Sachsen, berichtet die Post-Sprecherin. Dort seien viele Straßen unpassierbar. „Wenn keiner sonst durchkommt, können wir auch keine Wunder vollbringen – auch wenn unsere Mitarbeiter jahrelange Erfahrung haben.“

Bei Hermes hat man die Zusage, dass Pakete, die bis zum 22. um 12 Uhr aufgegeben sind, pünktlich zum Fest beim Empfänger sind, inzwischen aufgegeben. Der Rat lautet nun, Weihnachtsbestellungen so schnell wie möglich aufzugeben. Die Post bleibt noch dabei: Pakete, die bis Mittwochmittag eingeliefert sind, sollen noch rechtzeitig an Heiligabend ankommen.

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