zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Versicherer korrigieren Renteninformation Prognosen über Höhe der Bezüge werden nach unten korrigiert

(ce). Die Rentenversicherer werden die Informationsbriefe zur Höhe der gesetzlichen Rente in Zukunft realistischer gestalten.

(ce). Die Rentenversicherer werden die Informationsbriefe zur Höhe der gesetzlichen Rente in Zukunft realistischer gestalten. Für die Berechnung sollen geringere Lohnzuwachsraten unterstellt werden, bestätigte ein Sprecher des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) am Dienstag. In der Folge würden auch geringere Werte als bisher für die spätere Rente ausgewiesen. Außerdem solle der Nachhaltigkeitsfaktor eingerechnet werden, den die Regierungsfraktionen Ende kommender Woche im Bundestag beschließen wollen und der 2005 erstmals wirken soll. Der Faktor sorgt dafür, dass langfristig die Renten langsamer ansteigen, wenn der Anteil der Rentner in der Bevölkerung steigt.

Die Renteninformationen standen seit ihrer Einführung 2002 stark in der Kritik. Mit ihren zu optimistischen Prognosen würden die Rentenkassen ihre Versicherten täuschen, hieß es. Im vergangenen Jahr erhielten nach Angaben des VDR rund 21 Millionen Arbeitnehmer eine Renteninformation, in diesem Jahr würden noch einmal so viele verschickt. Ab 2005 soll jeder Beitragszahler jährlich eine aktualisierte Prognose bekommen. Eigentlich sollen die Schreiben die Arbeitnehmer davon überzeugen, dass eine zusätzliche private Vorsorge notwendig und sinnvoll ist.

Bisher enthielten die Briefe drei Szenarien: eine pessimistische Hochrechnung ohne Zuwächse sowie zwei Varianten mit einer jährlichen Rentenerhöhung von 1,5 und 3,5 Prozent. Laut VDR wird es auch weiter drei Varianten geben. Der obere Wert werde aber nach unten korrigiert, sagte der Sprecher. Denn für eine Rentensteigerung von 3,5 Prozent müsste es Lohnzuwächse von vier Prozent im Jahr geben. Experten halten das für äußerst unwahrscheinlich.

Details zur neuen Renteninformation wollen VDR und die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) am Donnerstag vorstellen. Die Änderung sei „keine Reaktion auf die Kritik“, sondern auf neue Prognosewerte der Bundesregierung für die künftige Lohnentwicklung, sagte der VDR-Sprecher.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false