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Wirtschaft: Versicherer müssen Kapital aufstocken

Nach jahrelangem Tauziehen hat die Europäische Union die neuen Kapitalvorschriften für die Versicherungsbranche festgezurrt. 2016 soll das Regelwerk „Solvency II“ in Kraft treten, mit dem die Versicherer ihre Anlagen stärker am Risiko ausrichten und insgesamt mehr Kapital vorhalten müssen.

Nach jahrelangem Tauziehen hat die Europäische Union die neuen Kapitalvorschriften für die Versicherungsbranche festgezurrt. 2016 soll das Regelwerk „Solvency II“ in Kraft treten, mit dem die Versicherer ihre Anlagen stärker am Risiko ausrichten und insgesamt mehr Kapital vorhalten müssen. Der Zeitplan ist nach Einschätzung der Branche auf Kante genäht. Für viele Versicherer stehe der Großteil der Vorbereitung noch bevor. Die EU-Aufsichtsbehörde EIOPA und die deutsche Finanzaufsicht Bafin signalisierten, in der Anlaufphase vor allem bei kleinen Unternehmen ein Auge zuzudrücken. Der oberste Assekuranzaufseher der Bafin, Felix Hufeld, sagte, die deutschen Lebensversicherer müssten ihr Kapital in den nächsten Jahren voraussichtlich um insgesamt drei bis fünf Milliarden Euro pro Jahr aufstocken.

Die EU war in letzter Minute Forderungen der Branche aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland entgegengekommen und hatte die Vorschläge der EIOPA für das neue Regelwerk abgeschwächt. Die deutschen Versicherer hatten vor allem um die Zukunft der Lebensversicherung gebangt, weil ihre langfristigen Kapitalanlagen nach Solvency II zu Marktwerten bilanziert werden müssen – das führt zu größeren Ausschlägen und damit einem tendenziell höheren Kapitalbedarf. Die EU gesteht der Branche nun zu, dass sie 16 Jahre statt wie von der EIOPA geplant sieben Jahre Zeit bekommt, um ihre bestehenden Kapitalanlagen auf das neue System umzustellen. rtr

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