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Wirtschaft: Versicherer zahlen zwei Prozent mehr

Verdi und Arbeitgeber einigen sich auf Tarifvertrag

Berlin – Nach vier Verhandlungsrunden haben sich die Gewerkschaft Verdi und die Versicherungs-Arbeitgeber in der Nacht zum Donnerstag auf einen Tarifabschluss für die Versicherungsbranche geeinigt. Danach bekommen die 240 000 Beschäftigten im Innendienst zunächst eine Einmalzahlung von 250 Euro. Ab April steigen die Gehälter um zwei Prozent, im April 2007 dann noch einmal um ein Prozent. Die Tarifgehälter liegen – je nach Berufsjahr und Tätigkeit – ab dem nächsten Jahr zwischen knapp 2000 und 3884 Euro im Monat. Verdi-Bundesvorstand Uwe Foullong sprach von einem „akzeptablen Ergebnis“, obwohl Verdi 4,5 Prozent mehr Gehalt gefordert hatte. Die Arbeitgeber zeigten sich dagegen enttäuscht. „Wir hatten uns mehr gewünscht in puncto Flexibilität“, räumte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen, Jörg Müller-Stein, ein.

Die Arbeitgeber wollten den Samstag als Regelarbeitstag einführen, die Arbeitszeit von 38 auf 40 Stunden verlängern und Niedriglohngruppen einführen. Erfolg hatten sie aber nur in Details. So wird zwar der Samstagszuschlag von zehn Prozent gestrichen, wenn der Samstag Teil einer Fünf-Tage-Woche ist. „Ob aber überhaupt am Samstag gearbeitet wird, entscheidet auch in Zukunft der Betriebsrat mit“, betonte Jörg Reinbrecht von Verdi. Arbeitgeber können künftig ihre Mitarbeiter bis zu 42 Stunden in der Woche beschäftigen, allerdings höchstens zehn Prozent der Belegschaft. Als Erfolg wertet Verdi die Verlängerung der Altersteilzeit. Bietet ein Versicherer ein solches Modell an, muss er sich an den Tarifvertrag halten. Allerdings haben die Beschäftigten keinen Rechtsanspruch auf den Vorruhestand.

Nicht durchsetzen konnte sich Verdi mit dem Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Als Folge von Rationalisierungen rechnet die Gewerkschaft mit dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze in den nächsten Jahren. Allerdings erklärte die Allianz, Deutschlands größte Versicherung, beim Umbau des Konzerns im nächsten Jahr auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. hej

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