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Versicherung: "Ideal Leben" optimistisch für 2009

Der Versicherer "Ideal Leben" erwartet für 2009 einen Zuwachs von 21 Prozent. Die vorsichtige Anlagepolitik zahle sich jetzt aus, erklärt Vorstandschef Rainer Jacobus.

Der Stolz ist nicht zu überhören. „Wir haben in der Krise einiges richtig gemacht“, sagt Rainer Jacobus, Vorstandschef des Berliner Seniorenversicherers Ideal. So hat die Ideal bereits im Sommer vergangenen Jahres all ihre Aktien sowie sämtliche Anteile an Spezialfonds verkauft. Die 200 Millionen Euro, die dadurch frei geworden sind, haben die Berliner in Staatsanleihen und Pfandbriefe investiert und sich damit noch vergleichsweise hohe Zinsen gesichert. „Unsere vorsichtige Anlagepolitik zahlt sich aus“, sagte Jacobus am Montagabend, als er die Geschäftszahlen der Ideal Versicherungsgruppe und der Tochter Ahorn vorstellte.

Dennoch ist auch bei der Ideal nicht alles eitel Sonnenschein. Rund zwölf Millionen Euro mussten die Berliner im vergangenen Jahr auf ihre Wertpapiere abschreiben, unter anderem wegen einer millionenschweren Anleihe der Pleitebank Lehman. Im Versicherungsgeschäft verkaufte die Ideal 2008 nur noch gut 36 000 neue Policen, das waren 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis in dem wichtigsten Geschäftsfeld, der Lebensversicherung, sank um fast 34 Prozent auf 5,9 Millionen Euro. Die Gesamterträge aus den Kapitalanlagen – Gesamtbestand 1,13 Milliarden Euro – lagen mit 52,2 Millionen Euro sogar um 40 Prozent unter denen des Vorjahres. Mit der Finanzkrise habe das aber nichts zu tun, betonte Jacobus. Im Gegenteil: „Unsere Kapitalanlage hat das Schlimmste verhindert.“

Um die Tochter Ahorn zu retten, musste die Ideal Reserven auflösen. Ahorn ist das größte deutsche Bestattungsunternehmen und schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der harte Wettbewerb auf dem Markt und eine teure Expansionsstrategie hatten das Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. 2007 waren es sechs Millionen Euro, im vergangenen Jahr noch 1,5 Millionen Euro Miese. 2009 erwartet Ahorn-Chef Olaf Dilge erstmals wieder ein positives Ergebnis. Dennoch will sich die Ideal von Ahorn trennen, sobald sich ein Käufer findet.

Nicht nur bei Ahorn wird gespart, sondern auch in der Versicherungsgruppe. 80 Stellen wurden im vergangenen Jahr abgebaut. Ende 2008 beschäftigte die Versicherung noch 272 Mitarbeiter.

Das neue Geschäftsjahr habe aber gut angefangen, sagte Jacobus. Im Januar hat die Ideal Leben die Zahl der Neuverträge um fast 29 Prozent steigern können – die Versicherungsbranche hat dagegen mit einem Minus von 22 Prozent zu kämpfen gehabt. Der Berliner Seniorenversicherer verkauft keine fondsgebundenen Lebensversicherungen, die von Finanzkrise und Börsencrash schwer getroffen wurden. Auch im Februar und März sei das Geschäft der Ideal gut gelaufen, sagte Jacobus. Für 2009 rechnet er in der Lebensversicherung mit einem Plus von 21 Prozent im Neugeschäft und einem Geschäftsergebnis von 13,4 Millionen Euro (2008: 5,9 Millionen Euro). Heike Jahberg

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