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Versicherungen: Allianz beschert Aktionären sattes Plus

Europas größter Versicherungskonzern Allianz macht seinen Aktionären mit einem Gewinnsprung zum Start ins Jahr Freude. Bis 2009 soll es eine weitere Steigerung um zehn Prozent geben.

München - Der Überschuss kletterte im ersten Quartal 2007 auch dank Beteiligungsverkäufen nach vorläufigen Zahlen von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 3,2 Milliarden Euro. "Der Start ins Geschäftsjahr 2007 ist viel versprechend", sagte Allianz-Chef Michael Diekmann vor rund 4400 Aktionären auf der Hauptversammlung. Zugleich bekräftigte er die Ziele für die kommenden Jahre, die man ohne größere Übernahmen stemmen wolle. "Wir wollen den Weg aus eigener Kraft schaffen", sagte Diekmann.

Allianz will das operative Ergebnis bis 2009 jährlich jeweils um zehn Prozent steigern. 2009 solle so ein operativer Gewinn von mehr als 13 Milliarden Euro erreicht werden. "Dazu müssen alle Segmente durch weitere operative Verbesserungen und Wachstum beitragen", sagte Diekmann. Im vergangenen Jahr war die Branche von Großschäden durch Naturkatastrophen wie tropischen Wirbelstürmen weitgehend verschont geblieben. Bei den operativen Vorgaben sei daher eine um diese außergewöhnlich niedrigen Belastungen bereinigte Gewinnbasis von zehn Milliarden Euro zu Grunde gelegt, sagte Diekmann.

Belastungen durch "Kyrill" in Millionenhöhe

Im ersten Quartal dieses Jahres verdiente das Unternehmen auch operativ trotz der Belastungen aus dem Orkan "Kyrill" mehr. Der Sturm hatte im Januar in weiten Teilen Europas Verwüstungen angerichtet. Das operative Ergebnis der Allianz stieg dennoch um mehr als sieben Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro.

Der Wintersturm "Kyrill" belastete die Allianz mit Schäden von 340 Millionen Euro. Dadurch sei das operative Ergebnis im Schaden- und Unfallgeschäft als wichtigster Konzernsparte um 119 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Früheren Angaben zufolge lag der operative Gewinn der Sparte im Vorjahreszeitraum bei 1,386 Milliarden Euro. "Alle übrigen Geschäftssegmente konnten ihr operatives Ergebnis weiter steigern", hieß es. Beim Umsatz bekam die Allianz die Dollar-Schwäche zu spüren. Bereinigt um Währungseffekte hätten die Umsätze mit 29,3 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau gelegen, hieß es.

Die freundlichen Kapitalmärkte nutzte der Konzern in den ersten drei Monaten dazu, mit Anteilsverkäufen Kasse zu machen. Unter anderem wurden die Beteiligungen an BMW, Karstadt-Quelle und an Linde reduziert. Insgesamt seien in den ersten drei Monaten rund zwei Milliarden Euro an Gewinnen aus Kapitalanlagen realisiert worden. Die Erlöse will das Unternehmen für die Komplettübernahme der französischen Tochter AGF nutzen.

Spitzenverdiener in Deutschland

Für das Umbau-Jahr 2006 konnte Diekmann den Aktionären einen Gewinn von rund sieben Milliarden Euro präsentieren. Damit hatte die Allianz so viel verdient wie kein anderes deutsches Unternehmen. Die Anleger sollen davon durch einen kräftigen Dividendenanstieg von 2,00 auf 3,80 Euro profitieren. Angesichts der Milliarden-Gewinne hatten die Umstrukturierungen im deutschen Versicherungsgeschäft, die mit dem Abbau tausender Jobs einher gehen, heftige Kritik bei Gewerkschaften und in der Öffentlichkeit ausgelöst.

Diekmann räumte ein, dass die Neuordnung Mitarbeitern und Vertriebspartnern viel abverlange. "Ich will hier nichts schönreden. Natürlich stehen wir vor enormen Herausforderungen, natürlich sind Mitarbeiter frustriert und natürlich gibt es auch Beschwerden von Kunden und Vertretern." Der Betrieb laufe aber trotz der persönlichen Betroffenheit vieler Beschäftigter weiter und, "bei allen Holprigkeiten des Übergangs, weitgehend ohne größere Behinderungen", sagte Diekmann. (tso/dpa)

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