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Versicherungen: Allianz verdient weniger

Auch die Versicherungsbranche leidet unter der Finanzkrise. Die Allianz gab jetzt bekannt, dass sie im ersten Quartal weniger verdient hat.

Der operative Gewinn des Münchener Versicherungsunternehmens Allianz ist im ersten Quartal eingebrochen. Nach vorläufigen Zahlen habe er bei rund 1,3 Milliarden Euro gelegen, teilte der Konzern auf der Hauptversammlung mit. Ein Jahr zuvor hatte die Allianz - um die inzwischen verkaufte Dresdner Bank bereinigt - operativ noch 2,2 Milliarden Euro verdient. Die bereits angekündigte Belastung von 400 Millionen Euro aus dem Verkauf der Banktochter an die Commerzbank ist darin noch nicht enthalten. Der Umsatz stieg zwischen Januar und März auf 27,7 Milliarden Euro.

Die Allianz braucht nach den Worten von Vorstandschef Michael Diekmann kein frisches Kapital. Der Münchener Konzern habe "auch bei widrigen Marktverhältnissen genügend Mittel, um keine neuen Aktien ausgeben zu müssen", sagte Diekmann laut Redetext. Eine Kapitalerhöhung oder ein Einstieg des Staates stehe nicht auf der Tagesordnung, beruhigte er die Aktionäre.

Europas größter Versicherer Allianz wagt wegen der Wirtschaftskrise weiterhin keine Prognose für das laufende Jahr. Eine leichte Erholung der Weltwirtschaft erwartet Diekmann erst für den Jahreswechsel 2009/2010. Niedrige Zinsen und eine lange Rezession würden vor allem das Lebensversicherungsgeschäft und dessen Kunden treffen. Auch die Transport-, Industrie- und Kreditversicherung sei von der Rezession betroffen, so Diekmann. Jetzt will der Konzern seine Profitabilität und ihre Kapitalbasis stärken sowie die Abläufe im Konzern weiter vereinfachen.

Verkauf der Dresdner Bank  verteidigt

Diekmann, verteidigte den verlustreichen Verkauf der Dresdner Bank. Die Dresdner Bank sei vor dem Ausbruch der Finanzkrise auf einem guten Weg gewesen, dann aber zunehmend unter Druck geraten. Kritik an hohen Abfindungen und Bonuszahlungen für Vorstände und Mitarbeiter wies Diekmann zurück. Dies sei notwendig gewesen, um die Bank gerade in der Krise am Laufen zu halten. Persönliche Konsequenzen wegen des Debakels bei der Dresdner Bank lehnte Diekmann ab.

Wegen milliardenschwerer Belastungen aus dem Verkauf der Dresdner Bank und aus der Finanzkrise hatte der Konzern im vergangenen Jahr ein Minus von 2,4 Milliarden Euro eingefahren. Im Januar verkaufte die Allianz dann die Dresdner Bank für gut fünf Milliarden Euro an die Commerzbank. Der Versicherer hatte die Dresdner Bank im Jahr 2001 für rund 23 Milliarden Euro übernommen.

Allianz verkauft Hälfte der Beteiligung an chinesischer Bank

Die Allianz hat sich für knapp 1,23 Milliarden Euro von der Hälfte der Beteiligung an der größten chinesischen Bank getrennt. Knapp drei Jahre nach dem Einstieg seien rund 3,22 Milliarden in Hongkong gehandelte ICBC-Aktien verkauft worden, teilte Europas größter Versicherer mit. Finanzkreisen zufolge erlöste die Allianz damit rund 12,41 Milliarden Hongkong Dollar oder knapp 1,23 Milliarden Euro. Die Allianz hatte sich Anfang 2006 für rund eine Milliarde Dollar 2,5 Prozent an der damals noch nicht börsennotierten Bank gesichert.

Für diese Aktien lief die Haltefrist am 28. April aus. Der Konzern hält den Angaben zufolge weiter 3,22 Milliarden ICBC-H-Aktien. Die Kooperation mit der ICBC bleibe von dem Geschäft vollkommen unberührt, sagte ein Allianz-Sprecher. Die ICBC ist gemessen am Marktwert die größte Bank der Welt. (sp/dpa/Reuters)

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