zum Hauptinhalt

Versicherungen, Handy, Mietwagen: Tipps für Ihren Urlaub

In zwei Wochen beginnen in Berlin die Sommerferien. Höchste Zeit, mit den Reisevorbereitungen zu beginnen. Wie Sie Ihr Handy und Ihre Finanzen urlaubsfit machen und wo es billige Mietautos gibt.

Auch wenn die Preise enorm gesunken sind, mit dem Handy im Ausland zu telefonieren ist immer noch teurer als daheim. Roaming-Gebühr nennt man die Kosten, die anfallen, wenn man im Ausland ein fremdes Netz benutzt. EU-Kommissarin Neelie Kroes will zwar dafür sorgen, dass Gespräche innerhalb der EU nicht mehr kosten als im Heimatland. Doch vor 2015 wird das wohl nichts. Bis dahin hat die EU jedoch Höchstpreise für das Roaming festgelegt, die ab dem 1. Juli weiter sinken: Derzeit kostet ein abgehendes Telefonat im EU-Tarif maximal 35 Cent pro Minute (ab Juli 28 Cent). Wer im EU-Ausland angerufen wird, zahlt zehn Cent (rund acht Cent). Eine SMS kostet maximal elf Cent (zehn Cent).

Aber Achtung: Der EU-Tarif gilt nur in EU-Ländern, und er gilt nicht automatisch. Mobilfunkfirmen können andere Auslandsoptionen anbieten. Wer lange Gespräche vom Urlaubsort nach Hause führen will, fährt damit womöglich besser. Das hängt aber vom persönlichen Verhalten ab. In jedem Fall sollte man vorab klären, welcher Tarif wirklich gilt und eventuell wechseln.

Richtig teuer ist nach wie vor das Surfen im Ausland. Die kostengünstigste Lösung ist, nur über W-Lan ins Internet zu gehen. Viele Hotels bieten das kostenlos an. Wenn das nicht möglich ist: Im EU-Tarif liegt der Höchstpreis für ein Megabyte (MB) übertragener Daten bei rund 83 Cent (ab 1. Juli 54 Cent). Außerhalb der EU können es auch bis zu 20 Euro pro MB werden! Bei Bildern oder gar Videos kommen schnell hohe Summen zusammen. Zwar gibt es die Grenze von 59,90 Euro im Monat, bei der automatisch abgeschaltet und nur auf Wunsch des Kunden weitergesurft werden kann. Doch das funktioniert nicht überall fehlerfrei. Rafaela Möhl vom Onlinedienst Teltarif.de rät: „Für die Nutzung des mobilen Internets im Ausland gibt es bei einigen Anbietern spezielle Optionen in Form von Tages- oder Wochenpauschalen. Die Preise beginnen bei rund zwei Euro pro Tag und etwa fünf Euro pro Woche.“

Welche Reiseversicherungen Sie brauchen

In einem sind sich alle Experten einig: Wer ins Ausland reist, sollte das nicht ohne eine Auslandsreisekrankenversicherung tun – und zwar egal, ob man gesetzlich oder privat versichert ist. Die Zusatzversicherung übernimmt die Kosten für einen Krankenrücktransport, für den die gesetzlichen Kassen nie und die privaten Versicherer manchmal zahlen, aber manchmal auch nicht. Außerdem ist bei Privatversicherten der Versicherungsschutz für Reisen ins Ausland auf ein bis drei Monate begrenzt. Und: Wer Rezepte und Arztquittungen bei der Auslandsreisekrankenversicherung einreicht, behält als Privatversicherter seinen Anspruch auf eine mögliche Beitragsrückerstattung. Aber auch für gesetzlich Versicherte macht die Zusatzversicherung Sinn. Denn selbst in den Ländern, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen hat (EU, Schweiz, Tunesien, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Türkei), übernimmt die Kasse nur die Leistungen, die im Urlaubsland üblich sind. In den USA, Thailand oder Australien erstattet sie gar nichts. Hinzu kommt: Der Schutz ist günstig. Die Versicherung kostet bei Jahresverträgen zwischen acht und zwölf Euro pro Person, für Familien zwischen 15 und 22 Euro. Sieger im jüngsten Test der Stiftung Warentest war die Allianz, die 9,80 Euro für Einzelpersonen und 19,60 Euro für Familien nimmt (Finanztest 6/2013).

Zumindest bei teuren Reisen ebenfalls sinnvoll ist der Abschluss einer Reiserücktrittskostenversicherung. Sie übernimmt die Stornokosten, wenn man die Reise aus wichtigem, unvorhersehbarem Grund (Unfall, schwere Krankheit, Tod eines Angehörigen, Brand des Hauses oder Einbruch) nicht antreten kann. Bei einem Reisepreis von 1500 Euro pro Person kostet die Prämie zwischen 30 und 60 Euro. Von einer Reisegepäckversicherung rät der Bund der Versicherten dagegen wegen der vielen Einschränkungen des Versicherungsschutzes ab.

Wie man im Urlaub am günstigsten an Geld kommt

Nur Bares ist Wahres? Im Urlaub gilt das nicht. „Je weniger Bargeld man bei sich trägt, desto besser“, heißt es beim Bundesverband deutscher Banken. Maximal ein Drittel des Reisebudgets, besser weniger, sollte man in bar mitnehmen. Denn nicht nur die Gefahr von Diebstählen, sondern auch die hohen Wechselgebühren, die für Devisen außerhalb des Euro-Raums anfallen, machen Bargeld unattraktiv.

Für Reisen außerhalb der Eurozone empfehlen die Banken Reiseschecks oder Kreditkarten. Reiseschecks sind sicher, mit Gebühren von einem bis zwei Prozent des Gesamtbetrags aber auch ziemlich teuer. Sie eignen sich vor allem für exotischere Länder und Reiseziele, an denen es kaum Geldautomaten gibt.

Denn die sind für Reisende nach Meinung der Banken die beste Quelle für das Reisegeld. Beim Abheben mit der Girocard (ec-Karte) berechnen die meisten Kreditinstitute ein Prozent der abgehobenen Summe als Entgelt für ihre Dienstleistung, angesichts der hohen Mindestgebühren ist es jedoch ratsam, falls möglich, größere Summen und keine Kleckerbeträge abzuheben.

Wichtig: Viele Geldhäuser haben im Ausland Kooperationsbanken, an deren Automaten man kostenlos Geld abheben kann. Mit ihrer Kreditkarte kommen die Kunden der Direktbanken ING Diba und Deutsche Kreditbank gebührenfrei an Automatengeld, die Kunden der Berliner Sparkasse dann, wenn in ihrer Visa-Karte ein Reisepaket enthalten ist.

Den Mietwagen schon zuhause buchen?

Auch wer im Urlaub mit dem Auto unterwegs sein will, sollte sich schon vor der Abfahrt Gedanken machen. Das Mietauto für die Ferien bucht man nämlich am besten frühzeitig von zu Hause aus über Internetportale wie Check24.de, billiger-mietwagen.de, mietwagen-check.de oder ihrmietwagen.de.  „Die Portale suchen die günstigsten Preise heraus, vergleichen die Leistungen und weisen oft auch auf wichtige Mietbedingungen hin“, sagt Katrin Müllenbach-Schlimme vom ADAC. Mietbedingungen und Versicherungsklauseln sollte man sorgfältig lesen und vergleichen.

Wer spontan vor Ort bucht, sollte auf einem schriftlichen Vertrag mit klar ausgewiesenem Gesamtpreis bestehen. „Unterschreiben Sie nur, wenn Sie alles verstanden haben, sonst kann es teuer werden“, rät die ADAC-Sprecherin. Auch Extrawünsche wie ein Navigationsgerät, Kindersitz oder ein zweiter Fahrer können den Mietpreis erheblich erhöhen. Beim Abholen sollte man das Auto genau prüfen und alle Mängel schriftlich festhalten. Vor allem im Ausland auch Reifen, Licht, Blinker und Scheibenwischer prüfen! „Grundsätzlich sollte kein Fahrzeug akzeptiert werden, das nicht vertrauenswürdig erscheint oder offensichtliche Mängel hat“, heißt es beim ADAC.

Beim Tanken sollte man die sogenannte „voll/voll“-Variante wählen – das Auto vollgetankt abholen, vollgetankt abgeben – und am besten auch den Tankbeleg aufheben. Verzichten Sie auf Kilometerbegrenzungen, denn Zusatzkilometer werden schnell teuer.

Bei der KFZ-Haftpflichtversicherung sollte die Deckungssumme möglichst hoch sein – mindestens eine Million Euro. Zudem ist eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung ideal. Auch eine Zusatzversicherung für Glas und Reifen ist sinnvoll, besonders in Ländern mit schlecht ausgebauten Straßen. Bei Unfällen sollten Sie unbedingt die Polizei anrufen, denn meist zahlt die Versicherung nur, wenn ein Polizeibericht vorliegt.frr

Vor dem Urlaub müssen Reisende erst einmal ein wenig arbeiten. Welche Versicherungen brauche ich, wie kann ich an meinem Ferienort bezahlen? Das sind einige der Fragen, die man tunlichst klären sollte, bevor man in den Flieger, die Bahn oder ins Auto steigt.

Zur Startseite