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Verstaatlichung: Erste ausländische Firmen schließen Verträge mit Bolivien

Im Rahmen der Verstaatlichung des Öl- und Gassektors Boliviens haben Total und Vintage bereits neue Verträge vereinbart. Andere Unternehmen könnten in den nächsten Tagen folgen.

La Paz - In einer Zeremonie im Beisein von Präsident Evo Morales unterzeichneten die französische Firma Total und das US-Unternehmen Vintage am Freitag Verträge, in denen sie sich verpflichten, ihre Öl- und Gasproduktion dem staatlichen Energieunternehmen YPFB zur Vermarktung zu übergeben. Vor der Zeremonie hieß es, auch die britische BP wolle in Kürze einen ähnlichen Vertrag mit der Regierung schließen. Andere Unternehmen wie die brasilianische Petrobras und die spanische Firma Repsol-YPF wollten dies ebenfalls tun. Theoretisch haben sie bis Samstag Zeit für den Abschluss. Morales hatte aber bereits angekündigt, einige Tage Aufschub zu gewähren.

Der Präsident hatte im Mai per Dekret die Verstaatlichung der Öl- und Gasindustrie seines Landes angeordnet und den ausländischen Unternehmen des Sektors sechs Monate Zeit gegeben, neue Verträge mit dem bolivianischen Staat auszuhandeln. Bolivien wollte dabei 80 Prozent der Gaseinnahmen behalten. Bolivien verfügt über die zweitgrößten Gasreserven Lateinamerikas nach Venezuela. Die Energieressourcen des ärmsten südamerikanischen Landes sind in der Hand von rund 20 ausländischen Unternehmen. (tso/AFP)

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