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Verstaatlichung: Total erhält Öl-Millionen von Venezuela

Venezuela und der französische Erdölkonzern Total haben sich auf einen Vergleich im Fall der Enteignungen in dem südamerikanischen Land geeinigt. Präsident Chavez hatte die Ölindustrie verstaatlicht und den ausländischen Firmen Entschädiungen versprochen.

Nach der Verstaatlichung der Ölfelder in Venezuela im vergangenen Sommer erhält der französische Ölkonzern Total eine Entschädigung in Millionenhöhe. Total werde Öl im Wert von umgerechnet 572 Millionen Euro aus Venezuela bekommen, teilte der Konzern mit. Total und drei weitere westliche Ölkonzerne - Statoil, Chevron und BP - hatten im Juni auf Anteile an ihrem Gemeinschaftsunternehmen mit dem staatlichen venezolanischen Ölkonzern PDVSA verzichtet, so dass dieser auf einen Mehrheitsanteil von mindestens 60 Prozent kam. Der US-Konzern ExxonMobil dagegen weigerte sich und sucht auf gerichtlichem Weg eine Entschädigung.

Präsident Hugo Chávez hatte die Verstaatlichung der Ölfelder im Orinoco-Becken vor einem Jahr angeordnet und den ausländischen Firmen vier Monate Zeit gegeben, mit der PDVSA die Konditionen auszuhandeln. Damals hatte er zugesichert, dass die Ölkonzerne eine Entschädigung gemessen am Buchwert ihres abgegebenen Eigentums erhalten würden. Während sich Total, Statoil, Chevron und BP auf den Deal einließen, lehnten die US-Unternehmen ConocoPhillips und ExxonMobil dies ab.

Exxon versucht es auf dem juristischen Weg

Gerichte in London und in den Niederlanden hätten nun entschieden, zwölf Milliarden Dollar (rund 8,3 Milliarden Euro) Vermögen der PDVSA einzufrieren, teilte ExxonMobil im texanischen Irving mit. US-Medienberichten zufolge fürchtet der US-Konzern, dass Venezuela das Geld vor einem Schiedsspruch in Länder verlagern könnte, wo die internationale Schiedskommission nicht mehr an sie herankäme. Der venezolanische Energieminister Rafael Ramirez betonte vor Journalisten in Caracas, die Milliarden-Summen seien nicht eingefroren, es gebe "keine endgültige Entscheidung". Allerdings räumte er ein, dass zumindest in New York 300 Millionen Dollar auf Eis gelegt worden seien.

ExxonMobil hatte im September ein internationales Schiedsverfahren gefordert, um eine Entschädigung zu erhalten. Das US-Unternehmen schaltete inzwischen verschiedene Gerichte ein, um gegen die Verstaatlichung vorzugehen. Venezuela ist einer der zehn größten Ölproduzenten der Welt. Rund die Hälfte der Produktion wird in die USA exportiert. (jvo/AFP)

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