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Automatischer Tellerwäscher. Besonders wenn die Maschine richtig voll gemacht wird, ist sie sparsamer als Spülen per Hand. Foto: picture-alliance/obs

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Wirtschaft: Viel Wasser, wenig Leistung

Vorsicht bei Schnäppchen: Die meisten günstigen Spülmaschinen enttäuschen

Eine Einbauküche zum Schnäppchenpreis klingt verlockend. Bei günstigen Küchen besteht aber die Gefahr, dass die Möbelhäuser und Einzelhändler an den Elektrogräten sparen und zweite Wahl einbauen. Das hat die Stiftung Warentest nun ermittelt. Sie testete elf günstige Geschirrspüler in Einbauküchen mit Preisen zwischen 250 bis 600 Euro. Das Ergebnis: Nur drei Geräte waren gut, und die bewegten sich oberhalb der 400 Euro.

Viele Geräte werden ausschließlich für den Küchenhandel produziert, so auch die Ignis ADL 335/2 von Whirlpool/Bauknecht. Sie wurde in der Vergangenheit häufig verkauft. Gerade sie fiel aber im Test durch. Die Maschine spülte und trocknete nicht richtig, verbrauchte viel zu viel Wasser, war laut und ihr fehlte ein Aqua-Stopp. Auch in der Sicherheitsprüfung fiel das Gerät mit scharfkantigen Gehäuseteilen negativ auf.

Weil sie bei Reinigungs- und Trockenwirkung nur Klasse B trägt (EU-Energielabel), darf das Gerät ab 2012 gar nicht mehr verkauft werden. Ab dann müssen alle Spülmaschinen die Klasse A schaffen. Bauknecht teilte der Stiftung Warentest mit, dass das Gerät aus dem Programm genommen sei. Auch eine weitere „ausreichende“ Maschine im Test gehörte zu den häufig verkauften Geräten – die Progress PI 1310X von Electrolux. Die Maschine für 405 Euro reinigte und trocknete nur mittelmäßig und war sehr laut.

Auch die anderen Geschirrspüler im Test zeigten, das in der niedrigeren Preisklasse Abstriche gemacht werden müssen. Es gibt wenig Programmauswahl – ein Automatikprogramm und ein Ein-Stunden-Kurzprogramm für normal verschmutztes Geschirr fehlten meist. Auch Funktionen und Anzeige waren begrenzt.

Zudem war kein einziger Geschirrspüler im Test „sehr gut“ beim Reinigen und Trocknen. Die drei „guten“ Geräte im Test von Beko (DSN 6634FX), AEG und Siemens verwendeten wie viele teurere Maschinen die sogenannte Wechselspültechnik. Weil hierbei der obere und untere Korb getrennt gereinigt werden, ist das Spülergebnis meist besser.

Die Billiggeräte verbrauchen zudem viel Wasser. Im Sparprogramm waren es meist 15 Liter, bessere Maschinen brauchen zehn bis elf. Störend war auch, dass die meisten Geräte im Test sehr laut waren. Das ist unpraktisch, wenn die Maschine etwa über Nacht laufen soll. Viele Geräte im Test hatten keine geräuschisolierenden Bauteile und keine wirksame Schalldämmung am Sockel und nach außen. Die Geschirrspüler Beko DSN 1401, Constructa, Bomann, Progress und Ignis waren so laut, dass ein normales Gespräch in der Nähe gestört wurde. Die Tester maßen eine Schallleistung von mehr als 50 Dezibel.

Vorsicht auch bei Geräten ohne Aqua-Stopp (Bomann und Ignis). Platzt der Schlauch, wird die Küche geflutet – und vielleicht auch die des Nachbarn.

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